Bitterstoff als Kindersicherung

Geschmackshorror durch Nintendo-Gamecards

3. März 2017, 11:14 Uhr | Lars Bube
Der Bitterstoff Denatoniumbenzoat macht die Gamecards für Nintendos Switch deutlich saurer als Zitronen

Immer wieder haben Tester in den letzten Wochen berichtet, dass die Gamecards für Nintendos neue Konsole Switch einen besonders ekligen Geschmack haben. Jetzt hat Nintendo diese ungewöhnliche Beobachtung bestätigt und das Geheimnis gelüftet.

Warum auch immer muss irgendwann in den letzten Wochen ein Tester von Nintendos hybrider Spielkonsole Switch auf die etwas außergewöhnliche Idee gekommen sein, sich eine der Gamecards auf denen die Spiele gespeichert werden, in den Mund zu stecken. Leider ist nicht bekannt, wer das war und ob ihn ein gezielter Selbstversuch oder purer, der Zerstreuung nach einem Testspielmarathon geschuldeter, Zufall oder gar Hunger dazu gebracht haben. Das Ergebnis war jedenfalls beeindruckend. Seither hat sich seine Entdeckung, dass die Speicherkarten einen richtiggehend ekligen Geschmack haben, wie ein Lauffeuer in Internetforen die Entdeckung verbreitet. Zahlreiche andere Tester haben daraufhin in den letzten Tagen selbst zu den Karten gegriffen und dies überprüft. Das Ergebnis war weltweit überall das Gleiche: »Ich habe mir die Switch-Karte in den Mund gesteckt und bin mir nicht sicher, aus was diese Dinger gemacht werden. Aber ich habe den Geschmack immer noch im Mund. Macht das auf keinen Fall zuhause nach«, fasst Jeff Gerstman, Redakteur beim Spielemagazin Giantbomb, das zweifelhafte Geschmackserlebnis prägnant zusammen.

Nachdem das Thema immer größere Wellen geschlagen hat, meldet sich jetzt auch Nintendo offiziell zu Wort. Demnach ist der besonders bittere Geschmack weder dem Material geschuldet, noch Zufall. Laut Nintendo werden die Aufkleber für die Karten gezielt mit dem ungiftigen aber sehr geschmacksintensiven Denatoniumbenzoat benetzt. Dadurch soll verhindert werden, dass Kleinkinder die Mini-Speicherkarten mit den Spielen in den Mund nehmen und möglicherweise verschlucken. Dabei dürfte der Geschmack manchen Kindern durchaus bekannt vorkommen. Die Chemikalie wir unter anderem in Tinkturen verwendet, die man Kindern auf die Fingernägel streicht, um ihnen so das Nägelkauen abzugewöhnen. Durch diese offizielle Bestätigung seitens Nintendo ist das Ablecken der Speicherkarten jetzt allerdings zu einer Regelrechten Mutprobe unter etwas größeren Kindern geworden. Youtuber wie seb_gbk schlecken an den Karten und stellen das Erlebnis anschließend ins Netz:


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