Gigabyte nimmt sich der bisher noch wenig verbreiteten Thunderbolt-Schnittstelle an und bringt in den nächsten Tagen gleich drei entsprechend ausgestattete Mainboards auf den Markt.
USB ist tot, es lebe Thunderbolt. Mit dieser Botschaft hatte der Chipgigant Intel vor drei Jahren erstmals seine neue Schnittstelle für PCs angekündigt. Nur: Geholfen hat das wenig. Denn inzwischen haben sich zwar eSATA und vor allem USB 3.0 durchgesetzt, Thunderbolt kommt – vom Mac einmal abgesehen – nur auf den wenigsten Rechnern vor. Dieser Lücke will sich jetzt jedoch der Mainboardhersteller Gigabyte annehmen und hat für die nächsten Tage gleich drei neue Mainboards mit Thunderbold-Anschlüssen angekündigt.
Alle drei Modelle sind mit Intels Z77-Chipsatz ausgestattet und für Ivy Bridge Prozessoren (Sockel LGA 1155) gedacht. Während die zwei Motherboards Z77X-UP5 TH und Z77X-UP4 TH im ATX-Faktok daher kommen, passt das Z77MX-D3H TH auch in Micro-ATX Gehäuse. Die Zertifizierung von Intel konnte laut Gigabyte bereits abgeschlossen werden. Dennoch konnte Gigabyte noch keinen genauen Termin nennen, ab wann der Handel die Platinen bestellen kann. Dafür nannte man bereits 30 bis 35 Dollar als Aufpreis für die Thunderbolt-Boards gegenüber gleichen Modellen ohne die Extra-Anschlüsse.
Theoretisch bietet Thunderbolt einige Vorteile. Derzeit sind Übertragungsraten bis zu 10 Gbit/s möglich, also mehr als doppelt so viel wie USB 3.0 aktuell erlaubt. Bei einer Umstellung auf optische Übertragungswege, die aufgrund des Designs problemlos möglich wäre, ist sogar noch einmal deutlich mehr Geschwindigkeit drin. Pro Port können dabei jeweils bis zu sechs Geräte plus ein Display angeschlossen werden. Dennoch kann sich Thunderbolt bisher kaum gegen USB 3.0 durchsetzen. Hauptgrund hierfür dürfte die Abwärtskompatibilität von USB 3.0 sein, die sicherstellt, dass Millionen von alten USB-Geräten weiterhin im Dienst bleiben können.