Der Speichermarkt lebt aktuell vor allem vom Nachrüstgeschäft. Die Nachfrage ist insgesamt eher verhalten. Nachdem die Preise Pfingsten unbeschadet überstanden haben, geht es nun doch nach unten. Noch steckt allerdings Luft in den HEKs. Im Vergleich zu den Preisen Anfang Oktober 2008, kosten DDR2-800-RAMs heute immer noch bis zu 20 Prozent weniger. Gleichzeitig liegen die aktuellen Kurse um 17 bis 21 Prozent über dem Stand in der ersten Januarwoche. Anders sieht es bei DDR2-1066-Speichern aus. Hier ist der HEK um rund 65 Prozent eingebrochen.
Wie es weitergeht, ist ungewiss. Die Speicherhersteller sprechen von zurückgefahrenen Produktionskapazitäten. Gleichzeitig sollen OEM-Kunden ihre Bestellungen erhöht haben. Die Folge sei zwangsläufig eine Verknappung. Gleichzeitig teilen Marktbeobachter die Euphorie der Hersteller nicht. Die Nachfrage sei eher rückläufig, ob OEM-Kunden wirklich so viel Ware bestellt haben bzw. diese auch benötigen sei ungewiss. Wahrscheinlicher sei, dass Speichermodule auf irgendeinen Weg in den Markt fließen. Nicht umsonst koche derzeit auch die Grauwarenproblematik wieder hoch. Irgendwo auf der Welt gäbe es immer zu viel Ware, die am Ende billig in den Markt gedrückt werde. Und für das dritte Quartal 2009 stehen die Zeichen gut, dass dieser Fall eintreten wird.
Möglicherweise kommt es zu den prognostizierten Engpässen bei Kernkomponenten. Derzeit besteht aber keine begründete Hoffnung, dass sich die Nachfrage signifikant verbessert, damit die Allokation auch wirklich zum Tragen kommt.