Als größte Belastung sehen Ökonomen den Handelskrieg zwischen den USA und China. »Der jüngste Schlagabtausch begräbt die Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung im wichtigen deutschen Absatzmarkt China«, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Es bestehe die Gefahr, dass der Konflikt zu einem Dauerzustand werde. »Damit fehlen der deutschen Industrie, die seit anderthalb Jahren unter dem nachlassenden Schwung im China-Geschäft leidet, wichtige Impulse.«
Am Wochenende hatte sich der Zollkonflikt zugespitzt. Nachdem Chinas Regierung am Freitag neue Strafzölle auf bestimmte US-Einfuhren ankündigte, holte Trump nur Stunden später zum großen Gegenschlag aus: Die USA wollen demnach sämtliche Strafzölle auf Importe aus China um je fünf Prozentpunkte anheben. Zudem will Trump US-Firmen dazu drängen, ihre Produktion aus China abzuziehen. Unmittelbar nach Trumps Ankündigung reagierte Peking am Samstag abermals und drohte Washington mit Konsequenzen. Die US-Seite wiederum machte am Sonntag deutlich, dass auch eine weitere Anhebung der Strafzölle denkbar sei.
Am Montag folgte die Kehrtwende: US-Präsident Donald Trump hofft wieder auf ein versöhnliches Ende des Konflikts. »Ich glaube, wir werden einen Deal mit China machen«, sagte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des G7-Gipfels im französischen Biarritz. Er werde einem Handelsabkommen mit China aber nur zustimmen, wenn es sich um eine faire Vereinbarung handele, die gut für die Vereinigten Staaten sei. Er glaube, dass das zu erreichen sei. Die Verhandlungen würden sehr bald wieder aufgenommen. Auch China mühte sich, die Wogen zu glätten. Chinas Vizepremier Liu He äußerte den Willen, die Probleme auf ruhige Weise zu lösen.