Den »Orchestration Server« hat die US-Firma Infoblox vorgestellt. Die Appliance sammelt, korreliert und verteilt automatisch Daten von und zu unterschiedlichen IP-Verbindungssystemen. Die Grundlage bildet das IF-MAP-Protokoll.
Ein Problem von Anwendungen, Netzwerkkomponenten und Sicherheitssystemen ist, dass diese Bestandteile einer IT-Infrastruktur nicht »miteinander sprechen«, sprich Daten austauschen können. Stattdessen werden gewissermaßen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen aufgebaut, etwa mittels SNMP, Syslog, proprietären APIs und individuellen Skripts.
Eine Folge: Die Systeme sind komplex, anfällig und schwierig zu warten. Eine weitere Konsequenz ist, dass viele der Daten gewissermaßen in separaten Silos landen und nicht von anderen Systemen mit verwendet werden können.
Viele Anwender verzichten damit auf die Transparenz der IT-Infrastruktur und Anlagen. Dies führt zu Sicherheitsproblemen, höheren Kosten und bremst die Fähigkeit, auf veränderte Anforderungen zu reagieren.
Ein Beispiel: Ein Unternehmen mit mehreren Niederlassungen arbeitet mit Partnerfirmen, Subunternehmen und Kunden zusammen. Der Informationsaustausch erfolgt über die IT. Das setzt voraus, dass individuelle Regelungen für den Zugang zu Netzwerken und Applikationen vorhanden sind.
Als Steuerelement dienen Policies. Doch ein effizientes Regelwerk setzt voraus, dass Informationen über den Status, die Rolle und die Privilegien der Nutzer vorhanden ist. In einigen Unternehmen ist es beispielsweise notwendig, den Zugang eines PCs zum Netzwerk zu unterbinden, wenn der Anwender einen Sicherheitsbereich verlässt oder ein anormales Netzwerkverhalten sichtbar wird, etwa durch die Attacke eines Internet-Wurms.
Das IF-MAP-Protokoll (Interface-to-Metadata-Access-Point-Standards) sorgt dafür, dass unterschiedliche Systeme und Anwendungen in Echtzeit Informationen austauschen können: von Netzwerkkomponenten über Zugangskontrollsysteme von Gebäuden, die Netzwerkinfrastruktur bis hin zu Sicherheitssensoren.
Der Infoblox Orchestration Server (IBOS) ist die erste MAP-Server-Appliance. Das System ist kompatibel zur aktuellen Version des IF-MAP-Standards (Version 1.1) und kann Daten mit allen anderen Geräten austauschen, die über einen IF-MAP-Client verfügen.
Der Hersteller verwendet in der Appliance ein eigenes Betriebssystem. IBOS erlaubt unter anderem Data-Browsing und Log-Management.
Laut Infoblox kann die Appliance Zehntausende bis hin zu Millionen von Metadaten-Objekten verarbeiten. Sie unterstützt mehrere Tausende von Publish-, Search- und Subscribe-Operationen pro Sekunde.
Der Orchestration Server ist ab sofort verfügbar. Die Preise beginnen bei rund 6600 Dollar.