In den folgenden Jahrzehnten trug vor allem die Partnerschaft mit Microsoft zum florierenden Geschäft für Intel bei, das als »Wintel«-Allianz in die Geschichte einging. Immer leistungshungrigere Software erforderte immer leistungsfähigere Hardware. Mit seinem kleinen Konkurrenten AMD ging Intel dabei nicht zimperlich um. Seit fast einem Jahrzehnt droht Intel deswegen von der EU-Kommission eine Milliarden-Strafe wegen unfairen Wettbewerbs. Der Fall geht noch durch die Gerichtsinstanzen.
Das goldene PC-Zeitalter neigt sich allerdings dem Ende entgegen - und Intel bekommt diese Entwicklung brutal zu spüren: Die Verkäufe von PCs gingen in den vergangenen Jahren stetig zurück. Inzwischen ist das Smartphone das meistgenutzte Gerät für den Zugang ins Netz, große Rechenleistung mietet man sich heute häufig in der Cloud. Intel gelang es zwar, im Server-Geschäft deutlich zuzulegen, den Sprung ins Mobilzeitalter schafften die Kalifornier dagegen nicht. Trotz zahlreicher Anläufe schafften es die Entwickler nicht, den Strom-Hunger der Chips zu reduzieren. Smartphone-Hersteller griffen deshalb lieber nach stromsparenden Prozessoren nach Vorlage des britischen Chip-Designers ARM.
Um der Nachfrage nach immer leistungsfähigeren und energieeffizienten Chips nachzukommen, geht Intel inzwischen Kooperationen mit Herstellern von Grafik-Chips (GPU) ein. Lange galten diese gegenüber den Computer-Prozessoren (CPU) als Rechenknechte, an die einfache und wiederkehrende Arbeiten ausgelagert werden können. Doch ihre Bedeutung nimmt für moderne Simulationen und künstliche Intelligenz stetig zu. Vor diesem Hintergrund hat Intel auch seine lange Feindschaft mit AMD aufgegeben und verbaut in seinen neusten Chipsets »Kaby Lake G« für Laptops neben seinen CPUs auch AMDs GPUs »Radeon«.