Editorial CRN 30/2016

ITK-Distributoren kennen ihre Schwächen – vom Wegschauen

28. Juli 2016, 13:56 Uhr | Martin Fryba
Wie Kundenorientierung nicht funktioniert. Seit 1995 beurteilen Fachhändler bei CRN ihre Lieferanten

Nur das Feedback der Kunden deckt Schwächen, aber auch Stärken auf. Wer zu Deutschlands besten ITK-Distributoren zählen will, kommt am Urteil des Fachhandels nicht vorbei.

Schon im Jahr der Erstausgabe 1995 stellte CRN Distributoren auf den Prüfstand. Die Grossisten mussten damals viel Kritik einstecken: Händler warfen ihnen Arroganz, Mängel bei der Beratung, zu hohe Preise oder falsche Angaben bei Lieferzeiten vor, wie CRN aus seiner ersten Händlerumfrage berichtete. Wie jede noch junge Branche erinnerte auch der ITK-Vertrieb bisweilen an den Wilden Westen.

Seither hat sich freilich viel getan. CRN konnte aus seinen jährlichen Händlerbefragungen eine stetige Professionalisierung der Distribution feststellen. Doch nach wie vor gibt es Punkte, auf die Fachhändler bis heute negativ reagieren. Zum Beispiel, wenn es an der persönlichen Betreuung hapert oder Reseller die Preise der Grossisten als zu hoch kritisieren.

Zur Aufgabe jeder Channel-Zeitschrift, so auch der CRN, gehört es, mit vielen Fachhändlern über die Leistungsfähigkeit von Lieferanten und Herstellern zu sprechen, zuzuhören, Einzelfälle von allgemeinen Tendenzen zu unterscheiden und Kritik, dort wo sie nötig ist, auch klar zu benennen. Neben dem persönlichen Gespräch dient unsere einmal jährlich durchgeführte Umfrage »Channeltracks« dazu, die Leistungsfähigkeit der Lieferanten unter die Lupe zu nehmen. Sie können mit Ihrer Beurteilung Distributoren und Herstellern spiegeln, ob diese einen guten oder schlechten Job machen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie, verehrte Leserinnen und Leser der CRN, bei der CRN-Leserwahl 2016 mitmachen würden. Dazu haben wir einen Online-Fragebogen (hier teilnehmen ) entwickelt: Ihr Urteil ist uns wichtig und liefert uns neben Lob und Anerkennung auch wertvolle Hinweise, wo wir die Finger in die Wunden ihrer Lieferanten legen dürfen.

Denn ein menschlich nachvollziehbares Manko sollten wir im Business den ITK-Lieferanten nicht zugestehen, das der österreichische Schriftsteller Ernst Ferstl so treffend in einem Zitat ausdrückte: »Wir kennen unsere Fehler und Schwächen ganz genau. Vom Wegschauen.«

Mit den besten Grüßen,

Martin Fryba
CRN-Chefredakteur


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