Volle Lager und fallende Preise

ITscope-Marktbarometer: Desktop-PCs sind Ladenhüter

9. Juli 2020, 16:00 Uhr | Michaela Wurm

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Ist der Desktop-PC ein Auslaufmodell?

Diese Entwicklung zeigt sich deutlich bei den Top-Produkten, wie der aktuellen Nummer 1, dem »Lenovo ThinkCentre M720q 10T7« (Hst.-Nr. 10T700BTGE). Der seit August 2019 bei ITscope gelistete PC war bereits in den beiden Vorquartalen das Top-Produkt der Kategorie. Noch bis April 2020 lag der HEK weitestgehend konstant bei 530 Euro. Seitdem geht der Preis stetig zurück und hat sich aktuell bei 490 Euro eingependelt, was ITscope auf den steigenden Lagerbestand zurückführt, der von Waren zuvor maximal 5.500 Artikeln aktuell auf einem Höchstwert von fast 20.000 Einheiten liegt.

Ein ähnliches Bild zeige sich bei dem seit Juli 2019 gelisteten, zweitplatzierten »HP ProDesk 400 G6« (Hst.-Nr. 7EM13EA#ABD). Zwar sei der Bestand mit knapp 5.500 Lagerartikeln insgesamt geringer als beim Lenovo-PC, dennoch habe er sich im Vergleich zu Vor-Corona Werten fast verdoppelt. Bei diesem Überangebot sei ein fallender HEK die logische Konsequenz. »Auch wenn bei diesem System der HEK-Trend nicht ganz so gleichmäßig ist wie beim erstplatzierten von Lenovo und stärkeren Schwankungen unterliegt, lag der HEK vor Corona im vierten Quartal 2019 und im ersten Quartal 2020 nie so tief wie der aktuelle HEK von rund 500 Euro.«  

Zwischen Januar und März 2020 waren die Verkaufszahlen für den »HP ProDesk 400 G6« laut ITscope zudem bei null, weil die Lager schlichtweg leer waren. Eine mögliche Erklärung dafür seien die Lieferengpässe aufgrund des Lockdowns in China. Im März folgt dann ein kurzer Aufschwung, der Bedarf wurde nachgeholt. Danach sanken die Verkaufszahlen jedoch rasch wieder und die Lager bleiben seitdem gefüllt. Mit niedrigen Preise soll der Abwärtstrend jetzt aufgehalten werden.

Und auch die Nummer drei der Top-10-Seller hat mit fallenden Preisen zu kämpfen. Der ebenfalls seit Juli 2019  gelistete »Dell OptiPlex 3070« (Hst.-Nr. JX26T) hat mit über 3.000 Artikeln einen vergleichsweise hohen Lagerbestand in der Distribution. Der HEK von rund 450 Euro ist entsprechend niedrig.

Für alle drei Top-Desktop-PCs zeigt die Preis-Lager-Historie von ITscope ein klares Bild: Die Entwicklung von Bestand und Preis spiegele vor allem die Unsicherheit, wie sich die Situation auch nach Corona weiter entwickeln werde, so das Fazit. »Werden die Veränderungen so tiefgreifend sein, dass tatsächlich ein nachhaltiges Umdenken stattfindet, hin zu einer flexiblen Arbeitswelt, die sich räumlich unabhängig abspielt? Oder handelt es sich nur um eine Momentaufnahme und die Nachfrage nach Komplettsystemen steigt wieder, sobald sich die wirtschaftliche Lage entspannt?« Eine eindeutige Festlegung, wohin die Reise geht, traut sich der Marktplatzbetreiber zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls noch nicht zu.

 

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