CRN Kopfnuss

Kooperiert: Vom Glanz der Boheme verführt

28. Juli 2016, 17:12 Uhr | Samba Schulte

An jedem Tag werden auf der Welt 22 Milliarden Toiletten gespült, gehen 110 Millionen Menschen bowlen - und werden unzählige Distributionsverträge geschlossen. Aber wie eigentlich genau?

An jedem Tag werden auf der Welt 22 Milliarden Toiletten gespült, gehen 110 Millionen Menschen bowlen und werden über 12.000 Pferde geschlachtet. Und im ITK-Channel werden jeden Tag dutzende neue Vertriebskooperationen geschlossen. So kommt es uns zumindest vor, schließlich drängeln sich täglich neue Pressemitteilungen, in welcher Hersteller A bekanntgibt einen Distributionsvertrag mit Distributor X geschlossen zu haben, in unsere elektronischen Briefkästen.

Doch auch wenn die Sortimente der Grossisten dadurch bis zur völligen Unübersichtlichkeit anschwellen, tut das der Kooperationsfreudigkeit der Distributionsbranche keinen Abbruch. Dabei stellt man sich solche Verhandlungen über die Vertriebsrechte recht mühsam und dröge vor. Es sei denn Gustavo Möller-Hergt ist involviert. Wie man so hört, holt der Also-Chef nämlich höchstpersönlich spektakuläre Deals in ebenso spektakulärer Weise ins eigene Haus. Ein neuer Exklusivdeal mit Apple? »Kein Problem, da gehe ich schnell mal mit Tim essen!« Microsoft hat neue Vertriebsrechte zu vergeben? »Ich treffe gleich noch Satya im Fitness-Studio und spreche das an!«

Geschäftstreffen mit dem temperamentvollen Deutsch-Peruaner stellt man sich als Außenstehender als bohemienhafte Salon-Zusammenkünfte von hoher Exklusivität vor, schließlich kann Gustavo nicht nur alles, er kennt auch noch jeden. Der künftige Geschäftspartner wird vom Also-CEO womöglich nach der stürmischen Begrüßung in den roten Salon geführt und dort den bereits anwesenden Gästen vorgestellt:

»Kennst Du schon Onkel Mario?«, fragt Gustavo dann. Gemeint ist Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa, der jetzt zur Begrüßung dem verdutzten Gast ein lockeres »¡Hola« entgegenschmettert.

»Oder hier haben wir meinen Freund Francesco!«, stellt er dann den Papst vor, der zur Begrüßung huldvoll winkt.

»Und wer ist das?«, deutet dann der eingeschüchterte Besucher auf den Gast, der im Salon-Hintergrund eindrucksvoll schweigend sein Cocktailschwenker schwenkt. »Doch nicht etwa Barack Obama?«

»Nein, das ist nur Stefan Klinglmair«, winkt Gustavo ab und schiebt ihn schnell in die andere Salonecke in Richtung Präsident Obama. »Barack haben wir hier!«

Der Rest ist schnell erzählt: Der Abend mit Gustavo und seinen Freunden verläuft gesellig und unterhaltsam und der entsprechende Distributionsvertrag ist vom beeindruckten Geschäftspartner schließlich schnell unterschrieben. »Siehst du - Du arbeitest besser mit uns zusammen«, erklärt der Konzernchef zum Abschluss mit einem verschwörerischen Augenzwinkern. »Weil: Gehst Du zum Ingram Micro-Geschäftsessen, kommen wieder nur Edi Stoiber und Horst Seehofer.«


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