CRN-Interview mit Lutz Hardge von AOC/MMD

Kunden legen Wert auf Design und Innovationen

5. Dezember 2016, 13:36 Uhr | Elisa Loy

Im Gespräch mit CRN spricht Lutz Hardge, Country Manager für Deutschland und Österreich bei AOC/MMD, über die Entwicklungen im Monitor-Markt. Er zeigt sich zuversichtlich: Für beide Marken gibt es noch Luft nach oben.

CRN: Herr Hardge, was sind ihre Ziele im kommenden Jahr?

Lutz Hardge: Wir wollen unsere Marken AOC und Philips im Markt weiter positionieren und ihre Stellung im DACH-Markt kontinuierlich ausbauen. In Europa sind wir mit beiden Marken zusammen bereits führend und unser Ziel ist es, uns auch hierzulande deutlich weiterzuentwickeln. Da der Monitormarkt ein klassischer Verdrängungswettbewerb ist, müssen wir schnell am Markt sein und weiterhin innovative Produkte und Lösungen bieten, die einen echten Mehrwert für Konsumenten, Business-Anwender und unsere Handelspartner bedeuten. Entsprechend richten wir uns aus und binden dabei auch unsere Partner im Handel stark ein.

CRN: Sie verfolgen mit der Marke Philips eine andere Strategie, als mit ihrer Eigenmarke AOC. Wie sieht diese aus?

Hardge: Philips verfügt über eine sehr hohe Markenbekanntheit. Bei der Brand Awareness sind wir unter den Top fünf Marken weltweit. Das schafft gute Voraussetzungen insbesondere im Konsumentenmarkt. Wir nutzen das um das Retail-Geschäft weiter auszubauen und natürlich auch im wachsenden Etail. Der Schwerpunkt liegt aber im Business-Bereich. Hier wollen wir deutlich stärker wachsen. Damit wir dieses Ziel erreichen, haben wir eine neue Business-Serie entwickelt, die kompromisslos an den Anforderungen der Anwender im Geschäftsumfeld ausgerichtet ist. Beispielsweise mit ihrem an drei Seiten nahezu rahmenlosen Design, ergonomischen Features und energiesparenden Eigenschaften und Funktionen. Das sind wichtige Features für Unternehmen. Auch haben wir gerade eine „klickbare“ Webcam eingeführt. Sie wird einfach mechanisch mit dem Finger im Gehäuse versenkt. Damit brauchen Anwender keine Angst mehr vor Spionage über die Webkamera zu haben. Ein wichtiges Thema, da Industriespionage und Schutz der Privatsphäre immer mehr in den Fokus rücken. So ein Feature ist bisher einzigartig und besonders im Konzernumfeld und im Collaboration-/Videokonferencing-Bereich kommt das Produkt gut an.

CRN: Und wie ist die Strategie bei AOC?

Hardge: Bei AOC ist das Verhältnis umgekehrt: Da sind wir stark im Business-Bereich und im Consumer-Segment längst noch nicht da, wo wir hinwollen. AOC ist die Eigenmarke unseres Mutterkonzerns TPV, die vor allem im klassischen Bereich, also bei Ausschreibungen, punktet, da die Spezifikationen und die Preispunkte die Erwartungen unserer Kunden treffen. Das sind vor allem öffentliche Auftraggeber.

Im Konsumentenmarkt haben wir mit AOC noch Luft nach oben. Zwar haben wir im Onlinehandel gerade eine sehr stürmische Entwicklung: Durch viele Klicks und Weiterempfehlungen wird AOC stärker wahrgenommen, wir wollen den Bekanntheitsgrad von AOC aber noch stärker ausbauen. Die Kunden im Consumer-Bereich legen vor allem Wert auf Design, Innovationen und sowie auf steigende Auflösung mit Full HD, UHD oder 4K. Auch die Größe des Produktportfolios ist wichtig. Hier sind wir daher mit verschiedenen Produktlinien am Markt. Ein Erfolgskonzept war die Einführung unserer speziellen Reihe von Gaming-Monitoren unter dem Namen Argon.

CRN: Welche Trends können Sie aktuell im Markt feststellen?

Hardge: Höhere Auflösungen wie Full HD, QHD oder 4K, Ergonomie, wachsende Diagonalen und auch Farbverbindlichkeit sind zunehmende Themen. Nutzer aus dem Bereich Bildbearbeitung, wie Fotografen zum Beispiel, legen großen Wert auf eine korrekte Farbdarstellung und da ist die Nachfrage groß. Mit unserem »UltraWide Color« beispielsweise decken wir große Farbräume ab. Der professionelle Bereich legt Wert auf kalibrierbare Monitore. Das ist aber eher ein Nischengeschäft. Im Massenmarkt möchten die Kunden auch eine farbverbindliche Darstellung, aber eben zu einem passenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Themen wie höhere Auflösung oder größere Displays spielen für den Großteil des Marktes daher eine größere Rolle.

CRN: Können Sie schon eine vorläufige Bilanz zum laufenden Geschäftsjahr geben?

Hardge: Das Monitorgeschäft findet zu etwa 60 Prozent im Business to Business-Bereich statt und zu 40 Prozent im Konsumersegment. Im Retailgeschäft sind wir dabei auf Vorjahresniveau und im Etail sind wir deutlich gewachsen. Das liegt vor allem daran, dass sich das Einkaufsverhalten sehr geändert hat. Es wird mehr online eingekauft und wir haben uns auf das Konsumentenverhalten eingestellt. Unterm Strich liegen wir in einem insgesamt stabilen Markt mit AOC und Philips über Vorjahresniveau. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, auf der wir weiter aufbauen wollen.


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