Grün auf dem Vormarsch

Kunden wollen ökologisch korrekt produzierte Waren

14. Januar 2013, 11:37 Uhr | Elke von Rekowski
Immer mehr Kunden entwickeln offenbar ökologisches Bewusstsein (Foto: kebox - Fotolia.com).

Kunden entwickeln offenbar immer mehr »grünes« Bewusstsein. Das führt dazu, dass Nachhaltigkeit in der Produktion und ökologisch korrekte Produkte mehr und mehr zu Verkaufsargumenten und Wettbewerbsfaktoren werden, wie eine aktuelle Studie jetzt ermittelt hat.

94 Prozent der deutschen Verbraucher ist Umweltschutz wichtig oder eher wichtig und 84 Prozent sind der Überzeugung, dass sie im Allgemeinen einen persönlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten können, so die Ergebnisse der Studie zum aktuellen Verbraucherverhalten, die die Managementberatung Kienbaum gemeinsam mit dem Center of Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen erstellt hat. »Die öffentliche Diskussion über Arbeitsbedingungen in der dritten Welt kann eine Marke nachhaltiger beschädigen, als den Verantwortlichen lieb sein mag«, sagt Martin Neuhold, Director bei Kienbaum.

Allerdings haben viele Kunden offenbar keine Ahnung vom Thema »nachhaltiger Konsum«, wie das Beispiel Autokauf zeigt. So spielt für mehr als 80 Prozent der Fahrzeugkäufer der Verbrauch eine mindestens »eher wichtige“«Rolle. Doch nur 55 Prozent gaben an, dass auch geringe CO2-Werte ein wichtiges Kriterium für die Kaufentscheidung sind, so die Kienbaum-Studie. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass rund ein Viertel der Autokäufer noch immer nicht weiß, dass Verbrauch und Emissionen eines Kraftfahrzeugs in einem direkten Zusammenhang stehen.

»Ein anderer Interpretationsansatz für diese Ergebnisse ist, dass im Zweifel der ökonomische Nutzen der Verbrauchseinsparung wichtiger ist als das eher abstrakte Ziel einer Emissionsreduzierung«, sagt Neuhold. Dies treffe jedoch nur auf vergleichsweise große Investitionen zu. Bei überschaubareren Beträgen gab ein überwiegender Anteil der Befragten seine prinzipielle Bereitschaft zu erkennen, für die Erfüllung der ökologischen Ansprüche einen Mehrpreis zu akzeptieren.

Kunden merken sich negative Schlagzeilen

»Negativbeispiele scheinen den Kunden gegenwärtiger zu sein als besonders positive Positionierungen«, warnt Kienbaum-Berater Martin Neuhold. Um die damit verbundenen Wettbewerbsnachteile zu umgehen, reicht die Vermeidung von negativen Schlagzeilen seiner Einschätzung nach jedoch nicht aus. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass Informationen immer leichter zugänglich werden, empfiehlt Neuhold, dass Unternehmen möglichst offensiv mit dem Thema Transparenz umgehen sollten. Auch das Paradigma, wonach Nachhaltigkeit vor allem Geld kostet, gelte es zu überwinden. Neuhold ist vielmehr davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit langfristig den Profit erhöht.


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