Herausforderungen eines deutschen IT-Debütanten

Lioncast - junge Peripherie aus dem Herzen Berlins

3. Dezember 2014, 15:47 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Ein Markt in Kinderschuhen

Mit der Größe eines Herstellers und seiner Käuferschaft wächst zumeist auch der Channel. Derzeit setzt Lioncast noch auf den Direktvertrieb über einen eigenen Online-Shop sowie den Etail-Riesen Amazon. Laut Prawitt ist für die Zukunft aber noch einiges geplant, denn der Markt für Gaming-Peripherie sei längst nicht an seine Grenzen gelangt. Hierzulande stecke man noch in Kinderschuhen. »Wenn dem nicht so wäre, gäbe es nicht so viele verschiedene Anbieter, gerade immer mehr kleine bis mittlere, die eine Chance wittern – wie zum Beispiel Lioncast.« Zwar seien die Communities in anderen Ländern viel stärker und weiterentwickelter, in Deutschland sei hingegen das Potenzial noch um einiges höher. Das eröffnet Chancen auf Wachstum und Internationalisierung. Lioncast will im kommenden Jahr neben Deutschland weitere Märkte in der EU erschließen. Darunter Frankreich, Italien, Großbritannien und die skandinavischen Staaten.

»Gaming ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und längst ein Massenphänomen. Die Nachfrage nach entsprechendem Zubehör steigt und wir befinden uns zudem nicht in einem Verdrängungsmarkt«, erklärt Prawitt. Immerhin sollen die Ausgaben für spezialisierte Gaming-Hardware laut Jon Peddie-Research im Jahr 2014 weltweit auf 21,6 Milliarden US-Dollar steigen und besonders mit dem wachsenden Interesse an eSport steigt auch die Nachfrage nach professionellen Produkten. Immer mehr Gamer wollen Hardware besitzen, mit der man die eigene Leistung im Spiel steigern kann. »In Zukunft wird das wohl nicht anders aussehen. Das Gaming-Segment entwickelt sich ständig weiter, die Gamer wollen mehr Funktionalität und Langlebigkeit bei den Produkten.« Es sei hingegen niemandem geholfen, wenn eine Maus oder Tastatur nach wenigen Wochen nicht mehr funktioniere, weshalb vor allem ältere Kunden lieber schlichte, aber hoch qualitative Hardware kaufen würden.

Lioncast bewegt sich also, wie nicht zuletzt verschieden Analysen belegen, in einem sehr profitablen Markt. Doch gerade etablierte Hersteller wie Logitech, Razer, Roccat und auch Hama erschweren die Herausforderungen, denen sich ein junges Unternehmen stellen muss. Die ersten Schritte sind den Berlinern aber geglückt und Lioncast hat einen festen Stand im hiesigen Markt. Jetzt steht weiteres Wachstum im Fokus. »2015 werden wir für weitere Überraschungen sorgen«, so Prawitt. Es sollen neue PC-Produkte und Marketingaktivitäten folgen, aber auch der Channel wird zwangsläufig wachsen. Anfang des Jahres vertreibt der Hersteller seine Produkte über die Distribution und erweitert das Händlernetzwerk um Conrad sowie Redcoon. Die weitere Erschließung des »Offline-Marktes« soll dann im dritten oder vierten Quartal folgen, um letztendlich die derzeit sechsstelligen Absatzzahlen zu erhöhen.


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