Nach so vielen miesen Quartalen brummt das PC-Geschäft wieder. Kein Grund, sich zurückzulehnen, meint Intels Channel-Chef Mike Cato.
Editorial
Nach so vielen miesen Quartalen hat das Jahr 2014 vielen IT-Anbietern wieder Mut gemacht. Der Ersatzbedarf für alte Windows XP-Rechner ihnen für weit mehr Nachfrage gesorgt als sich viele erhofft hatten. Das spiegelt sich nicht nur im Auftragseingang bei Systemhäusern und IT-Dienstleistern wieder, sondern auch in den erfreulichen Quartalszahlen der Hersteller. So konnte der gebeutelte US-Konzern HP gerade wegen der guten PC-Verkäufe sein drittes Fiskalquartal erstmals wieder mit einem leichten Umsatzplus beenden (CRN berichtete).
Auch Intel hat im ersten Halbjahr 2014 von den guten PC-Verkaufszahlen profitiert. Vor allem im Channel hat der Chip-Riese mehrere Rekordquartale in Folge eingefahren, wie Intels Channel-Verantwortlicher Mike Cato im berichtet. Diesen Erfolg verdankt Intel in Deutschland seinen Assemblierer-Kunden, die oft totgesagt wurden, sich aber hartnäckig auch gegen die internationalen A-Brands behaupten.
Cato kennt die IT-Branche aber auch lange genug, um zu wissen, dass dieser Aufschwung nicht ewig trägt. Er erinnert Reseller und Assemblierer nachdrücklich daran, dass die enormen Zuwächse bei Desktops nicht ewig anhalten. »Dieses enorme Desktop-Wachstum ist endlich. Wir werden 2015 und 2016 diese zweistelligen Zuwachsraten bei Desktops nicht mehr haben«, so Cato im CRN-Interview. (CRN berichtete)
Er rät deshalb dringend, die Hochphase zu nutzen, um sich für schlechte Zeiten gut aufzustellen. Der Channel müsse sich mit dem Thema Mobility auseinandersetzen. Denn gerade im Firmenkundenumfeld würden die neuen Windows 8-Tablets neue Geschäftschancen bieten. Vor allem aber empfiehlt Cato den Assemblierern, sich nicht auf PCs zu beschränken, sondern auch an Server zu wagen. Denn echte Server – keine zum Mail-Server hochgerüsteten PCs - würden deutlich mehr Möglichkeiten und auch mehr Marge bieten.
Für den Rest des Jahres ist Cato zuversichtlich, dass die Geschäfte weiter gut laufen. Aber für die Jahre danach sollte sich der Channel jetzt schon richtig aufstellen. Sein Rat lautet deshalb: »Uns geht es gut. Aber das sollten wir nutzen, um uns für die Zukunft vorzubereiten«.
Mit freundlichen Grüßen
Michaela Wurm
CRN-Chefreporterin