Ein Angebot für Dimension Data hat der japanischen Telekommunikationskonzern NTT vorgelegt. Er will umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro für das weltweit aktive IT-Systemhaus bezahlen.
NTT und der Aufsichtsrat von Dimension Data sind sich nach Angaben beider Firmen bereits über die Details der Übernahme einig. Die Japaner wollen die 2,1 Milliarden Britischen Pfund (2,5 Milliarden Euro), die Dimension Data kostet, in bar bezahlen.
Dimension Data hat derzeit weltweit rund 6000 Kunden. Sie beziehen von dem Systemintegrator Dienstleistungen rund um die IT-Infrastruktur. Dazu gehört Beratung beim Aufbau und Betrieb von Datacentern und Netzwerken, inklusive Server und Clients, Datenbanken und der dazu gehörigen LAN-/WAN-Infrastruktur.
Das Unternehmen gehört zu den wichtigsten Partnern von Cisco Systems. Zudem unterhält Dimension Data eine strategische Allianz mit Microsoft. Wie sich die Übernahme durch NTT auf diese Kooperationen auswirken wird, ist noch nicht abzuschätzen. Da NTT jedoch keine Produkte anbietet, die mit denen von Cisco oder Microsoft konkurrieren, dürfte vorläufig alles beim Alten bleiben
NTT dagegen bietet nicht nur Telekommunikationsservices für das Fest- und Mobilfunknetz an. Der japanische Konzern betreibt zudem Rechenzentren, über die er Firmenkunden IT- und TK-Dienste anbietet. Dieses Geschäft will NTT nach eigenem Bekunden ausbauen.
Um in boomenden Bereichen wie Cloud-Computing oder IT- und Infrastructure-as-a-Service ernst genommen zu werden, fehlte NTT jedoch Know-how auf dem Gebiet IT-Services und –Infrastruktur. Hinzu kommt, dass Dimension Data in vielen Ländern aktiv ist, vor allem auch in Europa. Dort gelang es NTT bislang nicht, so richtig Fuß zu fassen.
Im Geschäftsjahr 2009 (Ende: 30. September 2009) erwirtschaftete Dimension Data einen Umsatz von rund 3,97 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 135 Millionen Dollar. Derzeit hat das Unternehmen an die 11.500 Mitarbeiter.
Zum Vergleich: Der Umsatz von NTT und seinen 195.000 Beschäftigten betrug im letzten Jahr (Ende: 30. März 2010) umgerechnet rund 72 Milliarden Euro.