In Frankreich haben die Ordissimo-Geräte schon einen sehr hohen Bekanntheitsgrad und über 120.000 aktive Nutzer. Dort ist Ordissimo in allen Retail-Ketten vertreten und bei rund 150 unabhängigen Partnern. Die Kunden können auch online bestellen und im Shop abholen.
Frankreich ist Kernmarkt, aber Ordissimo möchte international expandieren. Deutschland sei dabei klar der wichtigste Zielmarkt in Europa, erklärt Martins, der seit 2012 an Bord ist. 2013 hatte Ordissimo schon einmal den Markteintritt in Deutschland probiert, sich aber wieder zurückgezogen. Seit dem Börsengang 2018 seien jetzt aber auch die finanziellen Ressourcen da, um die Marktstellung europaweit auszubauen, so Martins.
Ende 2018 waren die ersten Produkte in Deutschland verfügbar. 2019 konnte Ordissimo dann mit Vertriebspartnern bei Expert, Euronics und Medimax durchstarten. Seitdem hat sich viel getan. Auch dank Corona haben sich die Verkaufszahlen seit Ende vergangenen Jahres über alle Verkaufskanäle richtig gut entwickelt. Die stärksten Monate seien April und Mai gewesen, aber auch jetzt sei die Nachfrage hoch, so Martins. Überraschend gut entwickelt habe sich die Zusammenarbeit mit den Versendern Avena und Bader. Beim Verkaufskanal HSE24 sei ein beworbenes Notebook bereits während des 1,5-minütigen Trailers vor der Hauptpräsentation komplett abverkauft worden.
»Das sind komplementäre Kanäle, die sehr gut laufen und auch als Multiplikatoren funktionieren. Die Kunden sehen das Gerät im Katalog und gehen danach eben auch in den Fachhandel«, berichtet der Vertriebschef. Ordissimo erreiche durch die Kataloge Kunden, die sonst nicht in den PC-Laden gehen. Aber weil sie das Notebook bei ihrem vertrauten Kataloganbieter sehen, fragen sie dann gezielt danach. Eine Reihe von kleinen Ordissimo- Händlern verkauften so regelmäßig Notebooks an Kunden, die sie sonst nicht erreichen würden.
Auch das Geschäft über Euronics habe sich dieses Jahr gut entwickelt. Die Verbundgruppe habe sehr schnell auf die Corona-Situation reagiert und ihr Online-Geschäft mit Abholung im Laden ausgebaut.
Seit dem vergangenen Jahr hat Ordissimo die Zahl der Verkaufsstellen in Deutschland von 60 auf rund 130 mehr als verdoppelt. Die Distribution läuft über Api. Weitere sollen dazukommen. Deshalb spricht Martins mit weiteren, unabhängigen Händlern, aber auch mit Media Markt. »Für uns spielt der stationäre Handel eine wichtige Rolle«, betont er. Die Geräte müssten den Kunden gezeigt werden. »Wir verkaufen nie über den Preis. Das ist kein Volumengeschäft.« Er sieht hier noch viel Potenzial, nicht nur mit Notebooks. Anfang Dezember bringt Ordissimo deshalb auch ein Tablet auf den Markt, allerdings nicht mit dem eigenen Betriebssystem, sondern Android. Dafür aber mit der eigenen Benutzeroberfläche, auf der die wichtigsten Apps vereinfacht dargestellt werden.