Die IG Metall spricht sich weiterhin klar gegen eine Übernahme von Osram durch AMS aus, wie ein Gewerkschaftsvertreter der dpa nach der Aufsichtsratsentscheidung sagte. Der Grund sei, dass es aus IG-Metall-Sicht trotz der Kooperationsvereinbarung weiterhin keine wirklich belastbare Arbeitsplatzsicherheit gebe. »David will Goliath übernehmen und lehnt dabei bisher rechtssichere belastbare Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung ab«, kritisierte Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Donnerstag.
Im Gegenzug für das Stillhalteversprechen hatte AMS im Juni Einblick in die Osram-Bücher erhalten. Es musste aufgelöst werden, damit AMS sein Angebot den Osram-Aktionären offiziell vorlegen kann. Der Sensorhersteller will das Münchner Unternehmen für 38,50 Euro je Aktie übernehmen und die beiden Unternehmen dann zusammenschließen.
Die US-Investoren wollen den Aktionären nur 35 Euro je Aktie zahlen - dafür hatten sie den Osram-Beschäftigten aber schon früh den Erhalt von Standorten und Arbeitsplätzen zugesagt. Das Angebot an die Aktionäre läuft am 5. September aus. Bain und Carlyle haben bereits das grüne Licht der Finanzaufsicht erhalten. Bei AMS muss es noch erfolgen, bevor sie den Osram-Aktionären das Angebot formal auch wirklich unterbreiten können.