Raspberry Pi

Pizza bestellen per Knopfdruck

22. Juli 2015, 12:00 Uhr | Lars Bube
© Zippy1978

Nie mehr hungern beim Coden oder Zocken: Ein findiger Softwareentwickler zeigt, wie man aus einem Raspberry Pi in wenigen Minuten eine Lösung zum automatischen Bestellen seines Lieblingsjunkfoods per Knopfdruck bastelt.

Entwickler beim Spielehersteller CCP im Stress wegen eines mehrstündigen Server-Problems - da hilft nur eins…
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© CCP Games

Smart Home wird erwachsen: Wer einmal in seinem Leben das Vergnügen hatte, eine Woche unter Programmierern und / oder passionierten Computerspielern zu leben, beziehungsweise hausen, der weiß, was die wichtigsten Voraussetzungen für guten Code und gutes Gaming sind: Ein ordentliches Arbeitsgerät als Basis sowie ein regelmäßiger Nachschub an Pizza und zucker- oder alkoholhaltigen Getränken als Schmierstoffe der sonderbaren Symbiose aus Mensch und Maschine. Leider nur erfordert der Bestellvorgang der geliebten Nervennahrung oft zu viel Zeit und für manche Nerds auch zu viel menschliche Interaktion. Wie praktisch wäre es da also, wenn man den sowieso ewig gleichen manuellen Vorgang einfach automatisieren könnte? Leider jedoch bietet Amazon seine »Dash«-Buttons zur sofortigen Nachbestellung ausgehender Haushaltsprodukte noch nicht für Pizzas an.

Doch dank eines genial einfachen Einfalls des Entwicklers Gilles Grousset, a.k.a. Zippy1978, kann jetzt jeder halbwegs versierte Coder diese Lücke selbst schließen und seine wertvolle Zeit künftig sinnvolleren Betätigungen wie Eve Online widmen. Alles was er (oder natürlich auch sie) dafür benötigt, sind ein Raspberry Pi und ein Alarmknopf oder Buzzer mit eingebauter LED, wie es sie bei diversen Onlineshops zu bestellen gibt. Auf Github hat Grousset eine ausführliche Anleitung inklusive des Codes veröffentlicht, um aus diesen beiden Komponenten einen automatischen Bestellvorgang für die übliche Lieferung beim Pizza-, Asia- oder sonstigen Lieferservices seines Vertrauens einzuleiten.

Sobald sich das erste Hungergefühl bemerkbar macht, haut man einfach auf den – auch während anderer Beschäftigungen – kaum zu verfehlenden Knopf und schon geht die Bestellung raus. Ist der Hunger etwas größer, oder ebenfalls zu fütternder Besuch zugegen, kann die Bestellmenge natürlich einfach durch eine weitere Betätigung verdoppelt werden. Durch unübersehbares Blinken der LED zeigt der Pizza-Notschalter an, dass die Bestellung verschickt wurde. Falls der Lieferdienst Tracking unterstützt, schaltet die Lampe auf Dauerbeleuchtung, wenn die Bestellung auf den Weg geschickt wird. So kann man sich auch mental gleich optimal auf das bevorstehende Klingeln einrichten. Mit der Zeit wird zudem auch der eigene Körper dieses Signal zu deuten lernen und getreu der Pavlovschen Konditionierung mit der Produktion der benötigten Verdauungssäfte beginnen. Damit wird das für die Konzentration hinderliche übersättigte Völlegefühl nach dem Verzehr der Familienpizza »con tutto« gleich proaktiv reduziert. Ein ähnlicher Gewöhnungseffekt könnte sich auch beim schnellen Blinken der LED einstellen und zu spontanen Tränenausbrüchen oder anderen Überreaktionen führen. Dann nämlich ist die Bestellung fehlgeschlagen, beispielsweise weil der Lieferdienst noch geschlossen hat.


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