Nicht um die Zukunft des Computing, sondern um nicht weniger als um die Zukunft der Eurozone ging es im Vortrag von Theo Waigel. Der ehemalige Bundesfinanzminister machte dabei unmissverständlich klar, dass er keine Alternative zu der gemeinsamen Währung sehe. »Es gibt keine Alternative als sich der Verantwortung bewusst zu sein«, so Waigel. »Wir sind der Hauptprofiteur der gemeinsamen Währung.« Hätten in der Anfangszeit andere Staaten durch niedrige Zinsen stärker profitiert, bringe der Euro mittlerweile Deutschland Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze: Nach Berechnungen der Allianz, so führte Waigel aus, hätte Deutschland ohne den Euro um drei Prozent weniger Wachstum und um eine Million mehr Arbeitslose
Das Verhalten der Griechen kritisierte der »Vater des Euro« allerdings in scharfen Worten. Es sei schlimm wie die Griechen belogen und betrogen hätten. Es könne nicht wahr sein, den Schuldenschnitt und die Hilfen anzunehmen, aber nicht auf die Forderungen der internationalen Gemeinschaft einzugehen. »Das hilft es nur zu sagen, entweder ihr stellt Euch darauf ein oder die nächste Tranche wird nicht ausgezahlt«, fand Waigel klare Worte.
Die derzeitige Krise hält der Finanzminsuter a.D. für überwindbar, schwor die Teilnehmer des Spitzentreffens jedoch auch schwierige Zeiten ein. »Ich halte die Probleme für lösbar, auch wenn das schwierig ist mit 17 Euro- und 27 EU-Staaten«, sagt Waigel. »Wir brauchen mehr Europa und Regeln, die glasklar eingehalten werden«, forderte er.