1. Check: Gebäudesicherheit und Zutrittsregelung
- Praxis: Qualität, Leistung und Zukunftsfähigkeit von Datacentern bewerten
- 1. Check: Gebäudesicherheit und Zutrittsregelung
- 4. Check: Klimatisierung (Kühlung und Luftfeuchtigkeit)
- 7. Check: Energieeffizienz

Rechenzentren müssen gewährleisten, dass IT-Systeme stets verfügbar sind und die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität der dort gelagerten Daten sichergestellt ist. Die Voraussetzung dafür: eine ausgefeilte Zutrittskontrolle, die jeden Zutritt genauestens kontrolliert und protokolliert.
Geprüft werden sollten folgende Punkte:
Wie wird sichergestellt, dass nur Befugte Zugang zum Rechenzentrum haben? Dies lässt sich mithilfe mehrstufiger Sicherheitssysteme, der Abfrage von biometrischen Merkmalen zur eindeutigen Erkennung, der Dokumentation der Zu- und Austritte von Personen oder Personenvereinzelungsanlagen erreichen.
- Ist das Gebäude entsprechend gesichert? Bewährt hat sich die Kombination aus Sicherheitspersonal vor Ort und einer Kameraüberwachung aller kritischen und wichtigen Innen- und Außenbereiche mit anschließender Langzeitarchivierung der Bilddaten.
- Sind einbruchsichere Türen und Fenster sowie Einbruchmeldeanlagen im Rechenzentrum vorhanden?
- Haben autorisierte Mitarbeiter und Zulieferer ohne Vorankündigung rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr Zutritt zum Rechenzentrum? Rechenzentren müssen zwar sicher sein, doch darf die Sicherheit nicht allzu sehr behindern.
- Kann ein unbefugter Zugang zur Technik im Inneren des Rechenzentrums vermieden werden, etwa von anderen Kunden des Rechenzentrumsanbieters? Gibt es hier zusätzliche Kameras oder getrennte Zugangssysteme und Bewegungsmelder?
- Sind Leckage-Systeme vorhanden, die ein Eintreten von Wasser in den Rechenzentrumskern verhindern?
Brände können geschäftskritische Daten unwiederbringlich zerstörenDeshalb ist es wichtig, Brände frühzeitig zu erkennen.
Zur Branderkennung bieten sich Brandfrühesterkennungssysteme an. Sie prüfen mit Hilfe von Lasern permanent die Luft im Rechenzentrum. Bereits bei einem geringen Anteil an Rußpartikeln, die beispielsweise ein schmorendes Kabel freisetzt, schlagen solche Systeme Alarm.
Im Einzelnen:
- Ist das Rechenzentrum in verschiedene Brandabschnitte unterteilt? Gibt es Room-in-Room-Lösungen, sind Brandschutzwände vorhanden und Brandbekämpfungssysteme nach dem neuestem Stand der Technik installiert?
- Sind Brandschutztüren und -fenster installiert und wurde auf Brandabschottung der Trassen geachtet?
- Werden Brandschutzvorschriften im Allgemeinen eingehalten? wie wird mit Brandlasten umgegangen?
- Existieren Handfeuerlöscher?
- Gibt es ein Brandfrühesterkennungssystem? Sind Sensoren und Detektoren auch im Doppelboden installiert, die auf Temperaturanstieg sowie auf Rauch- und Schwelgase reagieren?
- Wie werden der interne Sicherheitsdienst und die Feuerwehr im Brandfall informiert?
- Wird im Brandfall Löschgas verwendet, das der Technik nicht schadet?
- Sind Entgasungs-, Ventilations- und Druckentlastungs-Systeme vorhanden?
- Kann der Betrieb auf Kundenwunsch redundant ausgelegt werden und lässt sich die Brandprävention kundenspezifisch regeln? Kann also der IT-Betrieb aufrechterhalten werden, wenn nur ein Abschnitt oder ein Raum brennt?
- Ist das Brandbekämpfungssystem redundant ausgelegt?
Bei Ausfall des öffentlichen Stromnetzes springt eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) ein. Zudem filtern solche Systeme Spannungsspitzen oder Störsignale heraus. Blitzschutz und USV sind somit alles andere als »Luxus«.
Im Einzelnen:
- Hat das Rechenzentrum eine Blitzschutzvorrichtung, einen Überspannungsschutz und liegt bei den Außenleitungen eine galvanische Trennung vor?
- Ist eine USV vorhanden und welche Verfügbarkeit ergibt sich aus der Konfiguration?
- Welchen Zeitraum kann die USV unter Volllast überbrücken?
- Gibt es (redundante) Netzersatzanlagen, die im Falle eines länger andauernden Stromausfalls die Versorgung übernehmen können?
- Wie lange reicht der Treibstoffvorrat und gibt es Lieferverträge mit Treibstofflieferanten, um im Bedarfsfall sofort Diesel für die Generatoren zu erhalten?
- Erfolgt der Übergang der Stromversorgung unterbrechungsfrei? Und zwar vom Normal- auf Notbetrieb und umgekehrt? Ist die Kompatibilität der Systeme gewährleistet oder existieren mehrere Systeme unterschiedlicher Hersteller nebeneinander?
- Läuft die Krisenumschaltung vollautomatisch?
- Ist die Stromverfügbarkeit in den Service-Level-Agreements verbindlich geregelt?
- Werden regelmäßig Wartungsarbeiten durchgeführt und die Notstromversorgung überwacht, kontrolliert und getestet?
- Bestehen langfristige Verträge über mögliche Kapazitätserweiterungen mit städtischen Energieversorgern oder Pläne eigener Kraftwerke vor Ort? Ist eine zusätzliche Versorgung durch das bestehende Netz überhaupt möglich?