Lars, but not Least: Das vernetzte Irrenhaus

So dumm kann smart sein

2. Juli 2019, 14:18 Uhr | Lars Bube
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Eigentlich sollen smarte Geräte dem Menschen das Leben erleichtern. Manchmal machen sie es uns jedoch schlichtweg zur Hölle: Wenn man beispielsweise eine Videoanleitung mit über 10 Schritten befolgen muss, um eine intelligente Lampe neu zu starten.

Wenn man den Versprechen der Industrie glauben darf, wird unsere Welt schon bald eine deutlich klügere sein. Von globalen Lieferketten über die lokale Verkehrssteuerung bis hinein in unseren Haushalt wird alles vernetzt und smart. Für die Weltwirtschaft, die Gesellschaft und jeden Einzelnen wird das Leben damit deutlich einfacher und entspannter, so die Vision. Der Kühlschrank registriert dank seiner dazulernenden Intelligenz, dass mit zwei Kleinkindern schon beim Restbestand von acht Litern eine akute Milchkrise droht und bestellt direkt beim vollvernetzten Biobauern nach, die Heizung erkennt, dass die verfrorene Dame des Hauses ihre Arbeitsstätte in Richtung Heimat verlässt und befeuert sofort den Kessel, und so weiter und so fort.

Soweit die Theorie. Doch in der Praxis zeigen sich auch die vermeintlich klügsten Geräte immer wieder erstaunlich dumm und begriffsstutzig. Manchmal beginnt das schon bei der Existenz der Geräte an sich, insbesondere wenn diese vermeintliche Lösungen für Probleme liefern, die überhaupt nicht existieren. So wie ein smarter Toilettenpapierhalter aus den USA, der die Besitzer per App darüber informiert, dass die Rolle bald leer sein wird. Im Falle eines Falles wird einem hier selbst die sofortige Lieferung per Prime-Express am selben Abend nur sehr bedingt weiterhelfen. Allem digitalen Online-Hype zum Trotz ist hier in jedem Fall eine Notfallhilfe aus Papier, notfalls auch in Form eines Printprodukts, jedem Tablett und jeder App eindeutig vorzuziehen. Solche Beispiele gibt es inzwischen zuhauf:

Ein Tag im voll vernetzten Irrenhaus: Smarte Gadgets, die die Welt nicht braucht

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