Das »Wall Street Journal« berichtete, die SEC habe eigentlich eine Einigung mit Musk ausgehandelt - am Donnerstagmorgen hätten aber seine Anwälte den Deal überraschend abgelehnt. Die Behörde habe dann im Eiltempo die Klage vorbereitet und in New York eingereicht.
Die SEC beschuldigt Musk, Teslas Aktionäre wissentlich oder durch Leichtsinn in die Irre geführt zu haben. Während er öffentlich behauptet habe, einen Deal für einen Börsenabgang in der Tasche zu haben, seien Eckpunkte eines solchen Vorhabens wie der Kaufpreis in Wirklichkeit noch nicht einmal mit potenziellen Geldgebern diskutiert worden. Auch habe er nie recherchiert, ob eine größere Zahl von Anlegern tatsächlich nach dem Rückzug von der Börse an Bord bleiben könnten - wie Musk es in seinen Tweets in Aussicht gestellt hatte.
Die Aufseher wollen Musk unter anderem richterlich verbieten lassen, Posten in der Chefetage oder in Verwaltungsräten börsennotierter Unternehmen zu halten. Musk konterte, er habe im Sinne von Wahrheit und Transparenz stets im besten Interesse der Anleger gehandelt. Der Verwaltungsrat von Tesla stellte sich hinter ihn.
Musk hielt zwar bis zuletzt an seiner Behauptung fest, dass »mehr als genug« Finanzmittel vorhanden gewesen wären, um Tesla von der Börse zu nehmen. Eine Antwort darauf, wo das Geld hätte herkommen sollen, blieb aber aus. Es hatte nur informelle Gespräche mit dem staatlichen Investitionsfonds von Saudi-Arabien gegeben. Tesla ergriff nach der Ankündigung kostspielige Maßnahmen zur Prüfung der Idee. So ließ sich die Firma etwa von der Beteiligungsgesellschaft Silver Lake und von den Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley beraten.