Auch abgesehen vom Chaos um die Privatisierungspläne von Tesla hatte sich Musk zuletzt vom größten Hoffnungsträger zur größten Belastung seiner Firma entwickelt. Der umtriebige Tech-Milliardär, der neben Tesla auch noch die Raketenfirma SpaceX, die Tunnelbohrgesellschaft Boring Company und etliche andere Projekte betreibt, stieß die Finanzwelt in den vergangenen Monaten oft genug mit seinen Eskapaden vor den Kopf. Erst räumte er in einem emotionalen Zeitungsinterview gesundheitliche Probleme und Schlafmittelkonsum ein, dann rauchte er auch noch vor laufender Kamera einen Marihuana-Joint.
Marihuana spielte der SEC zufolge auch eine Rolle bei der Festlegung auf einen angestrebten Kaufkurs von 420 Dollar. Musk sei davon ausgegangen, dass der saudi-arabische Fonds einen Aufpreis von 20 Prozent zahlen würde und sei auf 419 Dollar gekommen. Dann habe er auf 420 Dollar aufgerundet - weil die Zahl in der amerikanischen Pop-Kultur ein Synonym für regelmäßigen Marihuana-Konsum sei und weil er gedacht habe, dass seine Freundin dies lustig finden würde.
Zum merkwürdigen Verhalten Musks gehört auch eine Fehde mit einem britischen Taucher. Dieser hatte im Juli bei der dramatischen Rettung eines thailändischen Fußball-Teams mitgeholfen, das tagelang in einer überschwemmten Höhle eingeschlossen war. Musk hatte ihn als Pädophilen geschimpft und brockte sich damit eine Verleumdungsklage ein. Und zu allem Überfluss läuft es auch bei Tesla alles andere als rund: In den vergangenen Monaten verließen viele Top-Manager das Unternehmen, und die Produktionsziele beim neuen günstigeren Model 3 wurden erst Monate später erreicht.