Schlachtfeld Internet

Wenn Hersteller zu Online-Händlern werden

3. Juli 2018, 10:57 Uhr | Lars Bube
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Für Adidas, Lego und Co. wird der eigene Online-Shop als Verkaufskanal immer wichtiger. Doch längst nicht alle Markenhersteller trauen sich, im Internet wirklich aggressiv um Kunden zu werben - zum Leidwesen der Verbraucher.

Ob Adidas, Lego oder Haribo: Immer öfter verkaufen Markenhersteller ihre Produkte auch in eigenen Online-Shops. Doch besonders günstig sind die Produkte dort meistens nicht. Denn für viele Händler ist das Online-Geschäft ein gefährlicher Balance-Akt. Sie wollen direkten Kontakt zur ihren Endkunden. Aber sie wollen auch die »klassischen« Händler, die bislang noch den größten Teil ihrer Ware verkaufen, nicht verärgern.

Eine Ausnahme ist Adidas. »Unsere Website ist unser wichtigster Store auf der Welt«, sagte Konzernchef Ka Rorsted kürzlich in einem Interview. Der Sportartikelherseller verkauft in seinem Online-Shop alles - vom Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bis zur Yogamatte - und nimmt dabei vergleichsweise wenig Rücksicht auf Sportgeschäfte und andere Händler, die in der Vergangenheit die wichtigsten Verkaufskanäle wahren.

Adidas will den Umsatz in den eigenen Online-Stores bis 2020 auf vier Milliarden Euro steigern - das ist viermal so viel wie noch 2016. Allein 2017 stiegen die Umsätze um 57 Prozent. Um solche Wachstumsraten zu erreichen, zieht Adidas alle Register. Das Unternehmen lockt im Internet mit Schlussverkaufsrabatten und bietet den Kunden die Möglichkeit, die Sportschuhe und Adiletten nach eigenem Gusto zu gestalten.


  1. Wenn Hersteller zu Online-Händlern werden
  2. Preisschlachten und Kanalkonflikte
  3. Breites Angebot als Vorteil des Handels

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