Dieser Frage ist das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM im Zuge eines internen Projektes nachgegangen. Die Forscher haben dazu 21 Tablets aufgeschraubt, darunter auch das Apple iPad mini, das Samsung Galaxy Tab 2 und das Asus Google Nexus 7.
--- canonical[http://www.elektroniknet.de/elektronikfertigung/strategien-trends/artikel/101367/] ---Die Untersuchungen wurden in Laboren des Fraunhofer IZM durchgeführt, die für Gerätedemontage und thermische Untersuchungen zur Verfügung stehen. Dabei hat sich gezeigt, dass sowohl bei der Recycle- als auch bei der Reparierbarkeit große Unterschiede bestehen. Die Ergebnisse sind in einer umfassenden Studie veröffentlicht worden.
Aus dem Projekt ging folgender Zusammenhang hervor: Je hochwertiger und robuster ein Gerät ist, umso komplizierter lässt es sich demontieren. Eine aufwändige Demontage des Gerätes erschwert wiederum sowohl die Reparatur, als auch den Recycelvorgang.
In einigen Fällen ergibt sich aus dem Anspruch möglichst recycling- und reparaturfreundlich zu sein, ein Zielkonflikt. Zum Beispiel wäre eine Verschraubung von Einzelteilen eines Tablets für einen späteren Austausch einzelner Teile ideal. Für den Recycelvorgang hingegen ist die Verwendung von Plastikclips, die sich leicht aufbrechen lassen, vorteilhafter. Verklebte Bauteile sind dagegen sowohl für eine Reparatur als auch eine gute Materialtrennung problematisch, ermöglichen aber eine besonders flache Bauform.
Tablets enthalten eine Reihe von wertvollen, nicht-erneuerbaren Materialien, wie Edelmetalle, Aluminium und sortenreine Kunststoffe, deren Wiedergewinnung von großem Interesse ist. Aufgrund von Materialverbunden ist jedoch eine saubere Materialtrennung zum Recycling häufig erschwert. Dadurch gehen Wertstoffe potenziell verloren.
Für das Recycling ist es wichtig, den Akku rasch entnehmen zu können. Dies ist jedoch in der Regel nicht der Fall. Unter den geprüften Tablets befand sich lediglich ein Gerät für den Businessbereich, das (ähnlich wie für Laptops üblich) die Entnahme und somit auch den Wechsel des Akkus ermöglicht. Der Austausch kann auch für den privaten Nutzer relevant sein, wenn sich der Akku seinem Lebensende nähert. Wie viele Ladezyklen die Akkus von Tablets überhaupt mitmachen, ob es dabei Unterschiede bei den einzelnen Geräten gibt und ob die Akku-Lebensdauer überhaupt einen Austausch erfordert, wird derzeit in einem weiteren Projekt für das Umweltbundesamt in den Batterietestlaboren des Fraunhofer IZM untersucht.