Verbotene Substanzen im E-Sport

Zocker müssen zur Doping-Probe

24. Juli 2015, 13:37 Uhr | Timo Scheibe
© Friedberg - Fotolia.com

Ein dunkles Kapitel des Sports macht auch vor der Gaming-Branche nicht halt: Das Doping. Nachdem ein professioneller E-Sportler die Einnahme von Aufputschmitteln zugegeben hat, plant die ESL erste Zocker auf der »ESL One Cologne« im August auf verbotene Substanzen zu testen.

Die Einnahme von leistungssteigernden Substanzen macht auch vor der E-Sport-Szene nicht halt. Das erste Mal bittet die E-Sports-Liga (ESL) am 22. Und 23. August auf dem »Counter Strike«-Turnier ESL One Cologne die Zocker zur Doping-Probe. Die ESL will gemeinsam mit der Nationalen Anti Doping Agentur (Nada) eine Anti-PED-Richtlinie auf den Weg bringen. In Zusammenarbeit mit der World Anti Doping Agency (Wada) soll das Vorhaben auch international umgesetzt werden.

Zwar ist Doping laut ESL bereits verboten, ein Fall aus der jüngsten Vergangenheit zeigt aber, dass die Einnahme von Substanzen unter Zockern anscheinend verbreitet ist. Hohe Preisgelder geben jedenfalls einen Anreiz zur Einnahme von leistungssteigernden Substanzen. So gab ein professioneller Counter Strike-Spieler in einem YouTube-Video zu, dass er und sein gesamtes ehemaliges Team während der »ESL One Katowice 2015« Adderall genommen hatten. Das Medikament wird zur Behandlung von ADHS verwendet und stärkt die Konzentration. Für Spieler dient es als Aufputschmittel. ESL-Sprecherin Anna Rozwandowicz sagt gegenüber Spiegel Online: »Wer extra fürs Spielen Medikamente nimmt, cheatet.«

Gemeinsam mit der Nada ist die ESL nun auf der Suche nach einem Hauttest, der das Gros der rund 300 der in Frage kommenden Medikamente und Substanzen abdeckt und dabei wenig kostet. Bei einer positiven Probe soll dann von Fall zu Fall entschieden werden. Vom Punkteabzug bis zur Disqualifikation sind verschiedene Disziplinarmaßnahmen möglich.


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