Nachhaltig einkaufen - Fehlanzeige!

Zurückschicken kostet ja nichts

2. Januar 2019, 10:05 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Ressourcenschutzgesetz

Kann man es vor diesem Hintergrund eigentlich noch verantworten, dass der Gesetzgeber eine weitgehend kostenlose Rückgabe im Fernabsatz beschlossen hat? Was als Verbraucherschutz gedacht war, ist zur Umweltbelastung von Stadt und Land geworden. Und nicht nur das: Neue Waren zu vernichten widerspricht allen Beteuerungen von Nachhaltigkeit. Wenn Hersteller und der Handel sich neuerdings, wie man beobachten kann, eine neue Ethik zu geben versuchen, sollten sie auch Bilanz ziehen, wie in ihrem Unternehmen Ressourcen verbraucht werden.

Zählte man diese Bilanzen aller Unternehmen weltweit zusammen, würde die Menschheit Insolvenz anmelden müssen. Denn nach Berechnungen der Forschungsorganisation Global Footprint waren in diesem Jahr am 1. August bereits schon alle Ressourcen verbraucht, die innerhalb eines Jahres auch wieder nachwachsen könnten, also nachhaltig verfügbar sind. Derzeit wirtschaftet die Menschheit so, als hätte sie 1,7 Erden zur Verfügung. Das traurige Ergebnis kann man, wie das der Astronaut Alexander Gerst dokumentiert hat, am besten aus dem Weltall sehen.

Greenpeace fordert daher ein Ressourcenschutzgesetz. Es soll unter anderem verbieten, dass neuwertige und gebrauchsfähige Waren vernichtet werden, wie es im Online-Handel und der Textilbranche bei Retouren oft geschehe. Er wäre ein erster Schritt, Unternehmen und Verbraucher gemeinsam zum ethischen Handel zu bewegen.


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