CRN: Aus ‚Schlund+Partner’ ist zum Jahresanfang der Bereich ‚1&1 Business’ geworden. Ist diese Umstellung für alle Beteiligten – insbesondere für die bisherigen Schlund-Partner – erfolgreich verlaufen?
Andreas Gauger: Die Umstellung verlief technisch völlig problemlos und war für unser Unternehmen insgesamt erfolgreich. Für einen Teil der früheren Schlund-Partner haben sich allerdings einschneidende Veränderungen ergeben, da es seit diesem Jahr keine Whitelabel-Angebote mehr von uns gibt. Die Partner können jetzt also ausschließlich unsere Lösungen auf Provisionsbasis vermarkten. Dieser Schritt hat natürlich nicht jeden Händler erfreut, war für uns aber wirtschaftlich notwendig. Darüber hinaus haben wir uns gefragt, was Schlund + Partner nach außen hin eigentlich ausgemacht hat - das war das hervorragende Service- und Support-Team. Nach anfänglichen Aufbauschwierigkeiten haben wir dieses Thema jetzt auch bei 1&1 im Griff. Für Kunden, die Wert auf schnellen Service legen, werden wir darüber hinaus in Kürze einen optionalen Platin-Service für einen Aufschlag von voraussichtlich zehn Euro im Monat anbieten. Übrigens sowohl für Privat- wie für Businesskunden.
1&1 hat kürzlich mit ‚Mail X Change’ ein Konkurrenzprodukt zu ‚Microsoft Exchange Server’ gestartet, das ebenfalls von ihnen vermarktet wird. Spricht Microsoft jetzt noch mit Ihnen?
Wir haben unseren Partner Microsoft nicht überrascht, sondern rechtzeitig vor dem Start der neuen Lösung deutlich zu verstehen gegeben, was wir vorhaben. Und zum jetzigen Zeitpunkt sieht es so aus, dass wir mit dem Alternativangebot genau richtig liegen, denn die Kundennachfrage ist um den Faktor fünf bis zehn höher als bisher. Ich vermute, dass für unsere Kunden hier der Preisaspekt eine große Rolle spielt, denn das Microsoft-Produkt ist ungefähr doppelt so teuer.
Werden Sie künftig weitere SaaS-Lösungen anbieten?
Das Thema Software ist in der Vergangenheit oft überschätzt worden, wird jetzt aber gerade für viele Unternehmen im KMU-Bereich immer wichtiger. Wir werden deshalb in einem ersten Schritt den Roll-out von ‚Mail X Change’ in andere Länder starten und danach mit weiteren Produkten folgen. Etwa zum Jahresende könnte ein Angebot im Bereich CRM-Lösungen starten – wir befinden uns derzeit im Gespräch mit einem führenden, europäischen Anbieter. Während Microsoft hier einen eigenen Ansatz hat, arbeiten wir hier lieber mit kleineren Softwarehäusern zusammen, für die eine Kooperation mit uns eine große Chance darstellt. Bei insgesamt 1,7 Millionen Businesskunden sehen wir hier für uns und unsere Partner ein ganz beachtliches Marktpotenzial.
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