2,5-Zoll-Disks besitzen mehr Potenzial als 3,5-Zoll-Platten. Die Lieferfähigkeit von 2,5-Zoll-Laufwerken hat sich seit Jahresanfang deutlich gebessert. Dies löst aber unmittelbar Preisabschläge von über 30 Prozent aus. Die HEKs für Standard-IDE-Platten sind dagegen stabil.
Neben dem Geschäft mit SATA-Platten etabliert sich zunehmend auch das 2,5-Zoll-Business im Channel. Im Zuge steigender Notebook-Absätze und dem Trend zu externen USB-Laufwerken verlassen die mobilen Harddisk Drives allmählich ihre bisherige Nische. »Dieses Geschäft ist ein sehr interessanter Zukunftssektor mit steigenden Anteilen am Gesamtmarkt«, bestätigt Ernst Steingraber, Senior Manager Rotating Memory Systems bei Ingram Micro.
Die zuletzt vorherrschende Allokation hat sich zuletzt spürbar verbessert. Seit Sommer 2003 waren in der Distribution so gut wie keine Laufwerke verfügbar. »Der wachsende Mobil-Markt hat die Fertigungskapazitäten aller Hersteller mehr als nur ausgelastet«, erklärt Frank Höpfner, Produktmanager bei COS. »Der größte Anteil der produzierten Ware floss in die Hände der OEMs, wobei auch deren Bedarf wohl nicht gedeckt werden konnte.«
»Die schlechte Verfügbarkeit bei 2,5-Zoll-Festplatten und die dazu gehörigen drastischen Preiserhöhungen, sind von der Realität eingeholt worden«, konstatiert Mark Coplin, Managing Director bei Esys. »Zwar ist die Nachfrage nach mobilen Harddisks weiterhin sehr hoch, doch durch die wieder bessere Verfügbarkeit und den Kampf um Marktanteile seitens der Hersteller geraten die Preise unter Druck.« Kostete ein 40-GByte-Drive zum Jahreswechsel noch circa 113 Euro, können Reseller ein entsprechendes 2,5-Zoll-Laufwerk bereits unter 80 Euro einkaufen. Zwischen KW zwei und 13 sind die HEKs für Platten mit Kapazitäten von 40, 60 und 80 GByte zwischen 20 und 33 Prozent gefallen. Es sieht so aus, als hätten die Hersteller ? im Gegensatz zur Situation bei 3,5-Zoll-Laufwerken ? noch etwas Luft, um die Preise anzupassen.
Die Branche ist sich sicher, dass hier ein neuer lukrativer Markt heranwächst. »Der 2,5-Zoll-Sektor hat im Gegensatz zum 3,5-Zoll-Segment weitaus mehr Potenzial«, betont COS-Manager Höpfner. Zumal die Einsatzmöglichkeiten der kompakten Platten weiter ausgebaut werden. Seagate adressiert künftig auch den High-End-Bereich mit 2,5-Zoll-Platten. RAID-Systeme können damit künftig noch mehr Laufwerke pro Höheneinheit aufnehmen. Auch in Sachen Stromverbrauch punkten die 2,5-Zoll-Disks: Ihre Leistungsaufnahme ist rund 40 Prozent geringer als die der 3,5-Zoll-Pendants.
Die HEKs für herkömmliche IDE-Festplatten halten in den letzten drei bis vier Wochen ein stabiles Niveau. Laufwerke mit Kapazitäten bis 160 GByte wurden zuletzt um zwei bis drei Euro teurer, Disks mit noch größerem Speichervolumen dagegen etwas günstiger. Beobachter gehen davon aus, dass sich die Osterferien negativ auf das Kaufverhalten auswirken und die Preise im April daher eher nach unten tendieren werden.