Amazon veröffentlicht Geschäftszahlen

36 Prozent Zuwachs sind Amazon-Anlegern zu wenig

28. Januar 2011, 10:07 Uhr | Matthias Hell
Nicht immer auf Aktionärslinie: Amazon-Chef Jeff Bezos

Etail-Primus Amazon konnte im zurückliegenden Geschäftsquartal 36 Prozent Umsatzwachstum und ein Gewinnplus von acht Prozent verbuchen. Den Amazon-Anlegern ist das jedoch zu wenig. Sie straften das Unternehmen mit Kursverlusten von rund zehn Prozent ab.

Etailer Amazon.com glänzt weiterhin mit Zuwachsraten, von denen viele andere Unternehmen nur träumen können: Das Unternehmen verzeichnete im vierten Quartal 2010 einen Umsatz von 12,95 Milliarden Dollar – ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 36 Prozent – sowie eine Gewinnsteigerung von acht Prozent auf 416 Millionen Dollar. Betrachtet man das Gesamtjahr konnte Amazon ein Umsatzwachstum von 40 Prozent auf 34,2 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn von 1,15 Milliarden Dollar (plus 28 Prozent) verbuchen.

Die Amazon-Anleger zeigten sich mit den Geschäftszahlen jedoch unzufrieden. Analysten hatten mit einem Umsatz von mindestens 13 Milliarden Dollar im vergangenen Quartal gerechnet und brachten Enttäuschung über den Verlauf des Weihnachtsgeschäfts zum Ausdruck. Während die Amazon-Aktie im Verlauf des gestrigen Tages an der Technologiebörse Nasdaq noch um fünf Prozent gestiegen war, brach diese nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen im nachbörslichen Handel um rund zehn Prozent ein. An der Frankfurter Börse startete Amazon mit einem Minus von knapp sieben Prozent in den Handel.

Mitverantwortlich für den Aktionärs-Frust dürfte auch der Ausblick von Amazon-Chef Jeff Bezos auf das erste Quartal 2011 sein. Bezos erwartet zwar ein Umsatzwachstum zwischen 28 und 39 Prozent, rechnet aber beim Gewinn mit einem Rückgang zwischen zwei und 34 Prozent – was allerdings noch immer einem Betriebsergebnis von mindestens 260 Millionen Dollar entspräche. Der Amazon-Chef begründet den erwarteten Gewinnrückgang mit Einmalzahlungen in Höhe von 140 Millionen Dollar. Das Missverhältnis zwischen Bezos und den Amazon-Anlegern hat allerdings Tradition. So ist der Firmengründer bekannt dafür, weniger auf kurzfristige Quartalsgewinne zu achten als auf die langfristige Entwicklung seines Unternehmens.


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