Abmahnungen: Jetzt auch Amazon im Visier
Während bisher vor allem Ebay-Anbieter Opfer von Abmahnungen wurden, ist nun auch die E-Commerce-Plattform Amazon Marketplace ins Visier der Abmahner geraten. Doch anders als im Fall Ebay könnte Amazon dem Treiben der Abmahnungs-Profis ein schnelles Ende bereiten.

- Abmahnungen: Jetzt auch Amazon im Visier
- Hartes Branchenklima
Ein kurzer Blick in die Verkäufer-Foren des Internetauktions-Hauses Ebay genügt, um zu verstehen, warum sich viele IT-Händler nicht zum Einstieg in den E-Commerce durchringen können: Das Thema Abmahnungen scheint sich auf der Plattform zu einer nahezu unendlichen Geschichte entwickelt zu haben. Während die gesetzliche Neuregelung der Pflichtabgaben für den Schriftverkehr Profi-Abmahnern neue Möglichkeiten eröffnet (CRN berichtete ), sorgen auch »Klassiker« wie das Thema Widerrufs- bzw. Rückgabebelehrung noch immer für jede Menge juristischen Ärger.
Die nach Ebay größte E-Commerce-Plattform Amazon Marketplace ist bisher von Abmahnungswellen verschont geblieben. Nach Computer Reseller News vorliegenden Informationen haben Abmahner nun aber auch das Händlerportal des Etailers Amazon für sich entdeckt. Weil er seinen Kunden nur das bei gewöhnlichen Internetgeschäften übliche Rückgaberecht von zwei Wochen und nicht die für Angebote bei Ebay und ähnlichen Verkaufsplattformen obligatorische Frist von einem Monat einräumte, wurde ein nordrhein-westfälischer IT-Händler nun von einem Anwalt der Firma E-Tail GmbH abgemahnt. Kein Einzelfall wie Anwalt Max-Lion Keller von der Münchner IT-Recht-Kanzlei bestätigt: »Die E-Tail GmbH ist uns als recht abmahnfreudig bekannt. Derzeit vertreten wir rund zehn Klienten, die von dem Unternehmen abgemahnt wurden.«