MINT-Akademiker

Ältere gehen in Rente, Ausländer in die Heimat

22. Dezember 2010, 16:40 Uhr | Elke von Rekowski
Akademiker, die ein Studium der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik absolviert haben, werden immer älter und ausreichender Nachwuchs ist nicht in Sicht. (Foto: Yuri Arcurs - Fotolia.com)

Die 2,1 Millionen erwerbstätigen Akademiker, die ein Studium der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik absolviert haben, vergreisen zunehmend. Davor warnt jetzt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW).

So stehen beispielsweise 100 Mathematikern zwischen 56 und 65 Jahren nur 95 jüngere bis 35 Jahre gegenüber; bei den Elektrotechnikern sind es 88 Jüngere. Am ungünstigsten ist das Verhältnis bei den Maschinenbauingenieuren. Hier kommen auf 100 ältere Kollegen lediglich 77 jüngere. Darüber hinaus scheiden in den nächsten Jahren immer mehr dieser so genannten MINT-Akademiker altersbedingt aus dem Erwerbsleben aus: Im Jahr 2025 werden knapp 50 Prozent mehr MINTler in den Ruhestand gehen als heute. Am stärksten davon betroffen ist Bayern: Im Freistaat wird die Zahl der Ruheständler über 75 Prozent höher sein.

Zwar steigen die Absolventenzahlen in den MINT-Fächern seit Anfang des Jahrzehnts wieder. Viele dieser Akademiker stehen dem deutschen Arbeitsmarkt aber nicht zur Verfügung - weil sie so genannte Bildungsausländer sind. Für diese Absolventen, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in einem anderen Land erworben haben, gelten Beschränkungen bei der Aufnahme einer Beschäftigung sowie ein begrenztes Aufenthaltsrecht. In den Ingenieurwissenschaften betrifft dies jeden zweiten zusätzlichen Absolventen seit 2000. Über alle Studiengänge hinweg verlassen laut OECD mehr als zwei Drittel der Bildungsausländer aus Nicht-EU-Staaten Deutschland nach Ende ihres Studiums wieder.


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