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Alle Finanzzahlen im Griff? (Fortsetzung)

Autor: Redaktion connect-professional • 15.6.2005 • ca. 2:25 Min

Inhalt
  1. Alle Finanzzahlen im Griff?
  2. Alle Finanzzahlen im Griff? (Fortsetzung)
  3. Alle Finanzzahlen im Griff? (Fortsetzung)

Unternehmensweites ­Datenmanagement
Vor genau der Herausforderung, entscheidungsrelevante Daten unternehmensweit bereitzuhalten, stand auch die Privatbank Edmond de Rothschild. Terence Denton, IT-Manager der Privatbank erläutert: »Heutzutage werden unsere Mitarbeiter ständig mit Datenanfragen seitens des Managements und der Aufsichtsbehörden bombardiert. Immer häufiger soll dann die ohnehin überlastete IT-Abteilung diese Informationen bereitstellen«. Voraussetzung dafür ist, dass das IT-Management Daten aus den unterschiedlichsten Systemen zusam­men­­führt. Darüber hinaus muss die Transparenz dieser Daten gewährleistet sein und überwacht werden.
Im Rahmen eines Data Warehouse-Projektes gelang es den Verantwortlichen bei der Privatbank, die Daten zu konsolidieren. Als Plattform für das Data Warehouse dient dabei eine Oracle-Datenbank, die auf Hardware von Sun Microsystems läuft. Der Zugriff auf für Abteilungen zugeschnittene Informationen und Auswertungen (Data Marts) konnte so beschleunigt werden.
Zur Verwaltung der Data Marts nutzt die IT-Abteilung von Edmond de Rothschild die Anwendung Powercenter des Anbieters Informatica und setzt das Werkzeug Brio des Business-Intelligence-Softwareanbieters Hyperion zur Abfrage und Navigation ein. Mit seinen geschäftsorientierten Data Marts soll die Data ­Warehouse Strategie den Anwendern größere Unabhängigkeit bieten, etwa bei der Erstellung von Kundenberichten. Bei der Privatbank hat dabei die Aktualität der Data Marts höchste Priorität. Denn nur dadurch bilden die Data Marts zuverlässig zahlreiche Geschäftsbereiche ab. Im Rahmen der Datenintegration wird deshalb das Changed Data Capture-Verfahren (CDC) genutzt, bei dem ab einem definierten Zeitpunkt nur noch Änderungsdaten geladen werden. So lassen sich auch sehr große, sich kontinuierlich ändernde Datenmengen ohne Zeitverzug analysieren. Das neue System unterstützt aktuell fünf unabhängige Gesellschaften mit 13 Data Marts, die jeweils verschiedene Geschäftsbereiche der Bank repräsentieren - darunter die Rechts- und Finanzabteilung sowie die IT. Dadurch stieg die Mitarbeiterproduktivität - Zeit sowie Kosten konnten gespart werden. Nun konsultieren die Manager Data Marts, um selbst Berichte und Analysen zu den Datenanfragen anzufertigen, anstatt die IT-Abteilung mit ihren Anfragen zu bombadieren. Echtzeit-Informationen
Ähnlich der Privatbank Edmond de Rothschild baute die Deutsche Börse eine Datenintegrationslösung auf. Sie gewann dafür im vergangenen Jahr sogar den Best-Practices-Award von The Data Warehousing Institute in der Kategorie Echtzeit-Data Warehouses. Die Deutsche Börse bekam den Preis für die erfolgreiche Implementierung einer Echtzeit-Information-Factory, die interne wie externe Nutzer bedient. Sie unterstützt Geschäftsapplikationen zum Beispiel eine Referenzapplikation für Wertpapiere, Indizes für Aktien sowie festverzinsliche Papiere, genauso wie die Verarbeitung der Handelsdaten für Währungsmärkte und den regionalen Parketthandel. Durch die Lösung ließen sich Kosten reduzieren und die strategische Planung optimieren. Auch Produktentwicklung, Kundenunterstützung und Investorenbetreuung ließen sich verbessern. Zielgruppen der Deutschen Börse sind Kunden, Händler, Emittenten und Analysten. Deshalb waren sowohl Transaktionsinformationen in Echtzeit als auch Analyseinformationen wie historische Daten und Prognosen gefordert. Zu diesem Zweck entwickelte die Deutsche Börse eigens das Statistix Data Warehouse. Es handelt sich dabei um eine Umgebung, die heute 18 Datenquellen in Anspruch nimmt und bis zu 1000 Nachrichten pro Sekunde über die Datenintegrationslösung verarbeitet. »Dreh- und Angelpunkt des Erfolgs unseres Data Warehouse war die Fähigkeit der Anwendung Powercenter, Informationen aus dem System in Echtzeit zu übernehmen und zu integrieren, um die volle Bandbreite unserer umfassenden Informationsbedürfnisse abzudecken«, erläutert Dr. Klaus Detemple, Direktor der Information Operations bei der Deutschen Börse. »Wir können die erforderlichen Handelsinformationen jetzt zeitgerecht und exakt für Kunden, Händler und Finanzanalysten sowie für unsere eigenen Führungskräfte und Strategie­entwickler bereitstellen« .