Vorsichtiger Umgang mit neuen Shopping-Trends
- Alle gegen Ebay
- Plattformen setzen hohe Verkäuferstandards
- Rechtssicheres Verkaufen: Händler sind in der Pflicht
- Vorsichtiger Umgang mit neuen Shopping-Trends

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zwischen den Onlineplattformen ist die Bandbreite der angebotenen Verkaufsformate. So ist Ebay schon lange kein reines Online-Auktionshaus mehr, sondern hat sich zunehmend zur Verkaufsplattform für Festpreis-Artikel entwickelt. Im Auktions-Segment hat sich dagegen Hood.de erfolgreich platziert, während Yatego und Tradoria vor allem auf feste Preise setzen. Erfolge konnten mittlerweile auch Anbieter von Rückwärtsauktionen erzielen. Beim Branchenprimus Ebay verfolgt man diese Entwicklung und hält sich alle Optionen offen: »Andere Auktionsformate kann man sich sicherlich anschauen – allerdings nicht sofort und nicht für den breiten Markt«, so Ebay-Geschäftsführer Stephan Zoll. Skeptischer zeigt man sich dagegen bei Yatego: »Rückwärtsauktionen treiben die Preisspirale immer weiter nach unten. Sie führen zu einer Kannibalisierung der Preise«. Yatego-Chef Peltzer geht daher davon aus, dass sich langfristig auch die teilnehmenden Händler von dem Konzept verabschieden werden.
Neben einigen Detailfragen sind es jedoch vor allem Größe und Reichweite, welche die einzelnen Online-Plattformen voneinander unterscheiden. Und während der E-Commerce in letzter Zeit spannende Impulse aus dem Web 2.0 erhalten hat, die bereits zu innovativen Live Shopping- und Social Commerce-Modellen geführt haben, zeigen sich die Verkaufsplattformen bei der Umsetzung aktueller Trends eher zurückhaltend. Zwar haben Ebay und Yatego in diesem Jahr Spotshopping-Formate gestartet, doch verzichten die meisten Plattformen auf große Veränderungen: »Das soziale Element haben wir durch die Kundenrezensionen und -Diskussionen schon seit langem integriert«, meint etwa Amazon-Manager Kipper. Beim Thema Spotshopping bleibe Amazon in Deutschland zurückhaltend, doch gebe es hier sicherlich Modelle, die gut funktionierten. Richtig brisant werde es ohnehin erst hinter der Storefront, meint dagegen Thomas Promny: »Der Verteilungskampf um die Margen zwischen Händlern und Plattformen bleibt sicher ein Dauerbrennerthema.« Die Zustimmung der gewerblichen Verkäufer auf den Plattformen ist dem Gimahhot-Geschäftsführer jedenfalls sicher.
Lesen Sie zu diesem Thema auch unser Interview mit Amazon-Manager Bodo Kipper.