Allgegenwärtige Bewegungsmelder (Fortsetzung)
- Allgegenwärtige Bewegungsmelder
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Passwort per Funk
Auch außerhalb des Krankenhauses werden die Funkchips zur Personenidentifizierung eingesetzt. Auf dem neuen deutschen elektronischen Reisepass ist ein Funk-Etikett integriert, das vorerst die digitalen Porträtbilddaten, später auch die biometrischen Informationen zu den Zeigefingerabdrücken für Personenkontrollen aufnehmen soll. Und der Sicherheitshersteller Evidian bestückt Firmenausweise mit einem Tag, damit sich die Benutzer gegenüber den Zielanwendungen ohne manuelle Eingaben authentisieren und autorisieren können. »Sobald der Mitarbeiter in den Funkradius tritt, werden automatisch seine Zugriffsprivilegien an das Single Sign-on (SSO)-System übertragen«, erklärt Norbert Drecker, Leiter des Evidian Competence Centers in Köln das System.
Sichere Tags noch zu teuer
Die Verbreitung der Funkchips ginge noch schneller, wäre da nicht die Diskussion um die Sicherheit der auf ihnen hinterlegten Daten und ihr potenzieller Missbrauch durch die Anbieter. Laut Berater Zahn sind sämtliche Sicherheitsvorkehrungen bereits verfügbar, um die Informationen auf den Tags abzuschirmen. »Der EPC beispielsweise schließt Markenfälschungen weitgehend aus. Zugriffskontrolle, separierte Lesezonen und Datenverschlüsselung schützen die Tag-Inhalte«. Werde mit mehreren
Zugriffskontrollkennungen gearbeitet, könnten die schwerlich geknackt werden. Das Problem sei der Preis für hochsichere Funkchips. Einfache Tags mit Minimalspeicher und ohne solche Sicherheitsmechanismen, wie sie heute meist zum Einsatz kämen, seien bereits für 20 Euro-Cent zu haben. Die hoch sichere Variante schlage dagegen immer noch mit bis zu fünf Euro zu Buche ? für den Markteinsatz einfach viel zu teuer. Mit Blick auf die Möglichkeit, über die RFID-Infrastruktur jederzeit neue Kundendaten auslesen und speichern zu können, appelliert Zahn an die Anbieter: »Ihr werdet die Bedenken von Datenschützern und Kunden nur durch eine restriktive Informationshandhabung sowie eine offene und nachprüfbare Informationspolitik zerstreuen können«.
Hadi Stiel ist freier Journalist in Bad Camberg