Allgegenwärtige Bewegungsmelder
Allgegenwärtige Bewegungsmelder. Funk-Etiketten mit integriertem Speicher rationalisieren den Verkehr von Waren und Personen. Als allgegenwärtige Bewegungsmelder sind sie aber auch potenzielle Wirtschaftsspione und private Störenfriede.

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RFID ist schon voll in Aktion
Bei der Kalb Textile Reinraumtechnik GmbH in Regensburg ist RFID schon längst produktiv im Einsatz. Das Unternehmen hat sich auf die Reinigung von Kleidung der Reinraumklasse 10 spezialisiert. Die Kunden kommen aus der Chip- und Pharmaindustrie sowie aus der Forschung. Der komplette Reinigungsdurchlauf wird seit kurzem in der Niederlassung Dresden im Rahmen des Kleiderverfolgungssystems per RFID abgewickelt. Geschäftsführer Günter Kalb spricht von »deutlich geringeren Wartezeiten für die Kunden« und für sein Unternehmen von Kosteneinsparungen.
Parallel stößt RFID in andere Bereiche vor, in denen sich die Entscheider von dieser Technologie ein profitableres Geschäft und einen überzeugenderen Kundenauftritt versprechen. Jürgen Zahn, Senior Consultant bei Unilog Avinci, verweist dazu auf eine Reihe an Projekten, die bereits abgeschlossen wurden. Die norwegische Eisenbahngesellschaft Flytoget prüft während der Fahrt den Zustand der Zugräder mittels RFID, um Unregelmäßigkeiten per GPRS sofort an die Zentrale zu melden. Der belgische Öl- und Chemikalienhersteller VOS Logistics verfolgt und steuert in seinem neuen Silo über RFID alle Ein- und Ausgänge, einschließlich der Ent- und Beladungsprozesse durch die Lastwagen. Und Flower Dutch Auction hat seine mehr als 100000 Fahrkörbe mit Funkchips versehen, um den Transport der Pflanzen zeitnah im Überblick und im Griff zu behalten. Dass indes nicht nur Waren und materielle Objekte über die Funkchips besser gesteuert werden können, sondern dass mit den Chip-Etiketten auch Menschen besser geholfen werden kann, betont Markus Kehrwald, Director RFID bei Siemens Business Services. Er verweist dazu auf das Projekt am Klinikum Saarbrücken. »Die Patienten werden hier während ihres Aufenthalts über ein Armband mit integriertem Funkchip jederzeit zweifelsfrei über eine eindeutige Patientennummer identifiziert«. Patientenverwechslungen und damit Fehlbehandlungen und -medikationen seien dadurch ausgeschlossen, so Kehrwald. Zumal die Medikamenten- und Dosierungsvorschläge über ein Expertenprogramm auf dem mobilen Gerät des Arztes geprüft werden, das die Vorschläge mit den Mess- und Laborwerten des Patienten, hinterlegt auf dem Funkchip, vergleicht. Erst danach wird die Medikamentenverordnung per Funk und WLAN ins Krankenhaus-Informations-System (KIS) eingestellt.