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Schweizer Distributor will weiter zukaufen

Also auf dem Weg zum Schwergewicht

Also auf dem Weg zum Schwergewicht: Verständlich, dass den Wettbewerbern der aufstrebende Distributor Also langsam unheimlich wird: Kampfpreise und trotzdem profitabel, stetige Ausweitung des Angebots und der Kundenbasis und trotzdem guter Service. Neben dem Ausbau des VAD- und des Retail-Geschäfts in Deutschland will die Gruppe nach Übernahme der finnischen GNT auch noch den schnellen Drehern im Komponentengeschäft Konkurrenz machen.

Autor:Samba Schulte • 28.7.2006 • ca. 1:15 Min

»Die Konsolidierung in der Distribution beschleunigt sich« Thomas C. Weissmann, Chairman und CEO der Also Holding, beobachtet die Szene genau auf der Suche nach geeigneten Übernahmekandidaten
Inhalt
  1. Also auf dem Weg zum Schwergewicht
  2. Actebis auf dem Speiseplan?
  3. Marktanteile gewinnen über Kampfpreise

Die Schweizer Also-Gruppe sieht sich nach der Übernahme des finnischen Distributors GNT auf dem Weg zu einem echten Schwergewicht der europäischen Distributionsszene (siehe CRN 30, S. 10). Prognostizierte 3,17 Milliarden Umsatz in 2007, 1.500 Mitarbeiter in neun Ländern, 250 Marken und 25.000 Kunden, rechnet Also-Chef Thomas C. Weissmann vor. »Damit sind wir eine starke Nummer vier in Europa.« Entscheidender noch als die addierten Unternehmensdaten aber sei, dass man sich mit der in Skandinavien und dem Baltikum starken, ehemaligen CHS-Gesellschaft entscheidend im Komponentengeschäft verstärkt habe. »GNT verfügt über viel Know-how im Komponenteneinkauf - da werden wir von profitieren«, sagt Weissmann. Das bedeutet: Die Gruppe möchte langfristig auch in Deutschland und der Schweiz im Komponentenmarkt mitmischen. Das bedeutet nicht: Dass sich Also bereits in den nächsten Monaten (also sobald die angestrebte Übernahme der GNT in fünf Wochen vollzogen ist) zum Wettbewerber von Devil Computer und Siewert & Kau mausert. Denn, wie Weissmann im Gespräch mit Computer Reseller News einräumt, verfüge man nun zwar über das Know-how auf Beschaffungsseite, kenne aber die Zielgruppe, vor allem die Assemblierer, heute noch zu wenig. Die Möglichkeiten, im Komponentensegment hierzulande aktiv zu werden, wolle man erst noch sorgfältig prüfen, ehe man den langsamen Ausbau dieses Geschäfts beginne.

Ohnehin steht die Genehmigung der Europäischen Wettbewerbskommission zur GNT-Übernahme noch aus. »Wir erwarten allerdings keine Schwierigkeiten«, sagt Weissmann. Schon bald will er deshalb die notwendigen Integrationsprojekte, wie etwa die Angleichung des Finanzreportings oder die Abstimmung der IT-Systeme, beginnen. GNT wird unter seinem eigenen Brand vom bestehenden Management fortgeführt. Genau will Weissmann auch die Kompetenzen der Skandinavier in punkto Kleinteile-Logistik und die ausgelagerten Back-Office-Funktionen im Baltikum. Auch da könne man noch viel lernen.