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Buyer's Guide: Kabeltester

Kompletter Gesundheitscheck

Autor:Werner Veith • 26.10.2007 • ca. 1:50 Min

Geht es nun um einen Zertifizierungstester, stellt sich als Nächstes die Frage nach dem Verkabelungsstandard, der vermessen werden soll. Passend zu den verschiedenen Kategorien/Klassen gibt es unterschiedliche Stufen für die Messgeräte.

Level IIe eignet sich für Category 5e/Klasse D und Level III für Cat. 6/Klasse E. Level IIIe misst Cat. 6A/Klasse EA und für Cat. 7/Klasse F gibt es Level IV. Level IIIe misst Cat. 6A/Klasse EA und für Cat. 7/Klasse F gibt es Level IV.

Category ist ein Normungssystem für Kabel der amerikanischen EIA/TIA. Klassen sind ein Definitionssystem der ISO/IEC.

Vereinfacht gibt es die Klasse beziehungsweise Kategorie an, bis zu welcher Frequenz das Kabel geeignet ist. Dazu kommt aber noch eine Reihe anderer Parameter, die ebenfalls die mögliche Performance beeinflussen. Um eine Verkabelung mit Cat. 6A zu messen, benötigt der Anwender also ein System, das er für den Level IIIe erhalten hat. Dabei entsprechen die Level keiner Wertigkeit. Ein Level IV für einen Kabeltester sagt somit nichts aus, ob dieser sich auch für Cat. 6A einsetzen lässt. Dies liegt daran, dass die Level für die jeweilige Category bestimmte Genauigkeitsanforderungen definieren. Diese sind aber für die unterschiedlichen Categories natürlich auch verschieden. Generell gilt also, dass die Zertifizierung für eine Category/Klasse mit einem Tester erfolgen sollte, der den dafür passenden Level besitzt. Die Erteilung eines Levels erfolgt durch eins von zwei unabhängigen Labors: UL (Underwriters Laboratories) oder ETS Semko. Dieses ist eine Division der Intertek Group.

Ein Level bescheinigt einem Gerät eine bestimmte Genauigkeit. Allgemein gilt natürlich, dass ein Kabeltester, der präziser misst als vorgeschrieben, besser ist. Eventuell hat der Hersteller weitere, unabhängige Tests veröffentlicht, aus denen das hervorgeht. Vielleicht gibt er solche Informationen aber auch nur auf Anfrage heraus. Liegen keine Angaben vor, dann gilt es, bei den Zertifizierungsmessungen zu den Bedingungen der Category/Klasse auch noch die des Levels hinzuzunehmen, um auf der sicheren Seite zu sein. Spannend wird dies, wenn eine Installation die Leistungsfähigkeit eines Kabels ausreizt. Dann sollte sich der Installateur zumindestens Gedanken gemacht haben, ob er mit der erforderlichen Genauigkeit messen kann. Interessant ist diese Frage auch, wenn es die ersten Geräte für 10GBaseT gibt. Hier sind die Messkurven fast deckungsgleich mit Cat. 6A. Es ist also nicht so viel Spielraum beim Testen vorhanden. Ein genaueres Hinsehen empfiehlt sich wenigstens. Sowohl Stefan Loeffler, Marketing-Manager der Broadband-Deployment-Photonic & Network-Test-Division bei Agilent und Christian Schillab, Segment-Product-Manager EEMEA und Infrastructure-Super-Vision bei Fluke Networks, sehen diese Problematik.