Vom Strom ausgebremst
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Dritte in Mitleidenschaft gezogen
»NEXT« (Near-End-Crosstalk) oder »FEXT« (Far-End-Crosstalk) sind für Messtechniker keine Unbekannten. Dabei beeinträchtigt das Signal über ein Adernpaar ein benachbartes im gleichen Kabel. Mit 10GBaseT kommt nun ein zusätzlicher Parameter ins Spiel: Alien-Crosstalk. Dabei beeinflussen Adernpaare solche, die in benachbarten Kabeln liegen. Alien-Crosstalk-Power-Sum beschreibt nun die Gesamtwirkung aller Adernpaare in einem Kabelbündel auf das zu prüfende Adernpaar. Alien-Crosstalk hängt primär vom Design des Kabels ab. Nun schreibt der entsprechende Standard die Messung nur vor, wenn das Kabel den Wert für Coupling-Attenuation nicht erfüllt. Um den Wert zu messen, reicht es für den Standard aus, ein Prozent der Links, und zwar die längsten, zu messen. Halten Alien-Next und -Fext mit 5 dB den Wert ein, kann die Prüfung nach dem dritten Link beendet werden. Vor der Messung des Alien-Crosstalk werden aber, so Schillab, zunächst die normalen Parameter wie Next oder Rückflussdämpfung untersucht. Stimme der Alien-Crosstalk-Wert nicht, merke der Prüfer dies bereits hier viel deutlicher. Für Schillab gibt es nun zwei Möglichkeiten vorzugehen. Stimmten die normalen Messwerte und habe das Kabel-Produkt eine sehr gute Reserve bei Alien-Crosstalk, könne der Untersucher dessen Messung weglassen. Der Prüfer könne aber auch den Standpunkt vertreten, dass er diesen Wert immer messen wolle. Dank der Prüfungsvorschrift lasse sich dies in einem akzeptablen Zeitraum durchführen.
Mit Voice-over-IP und Wireless-LAN hat Power-over-Ethernet (PoE) eine wichtige Rolle erhalten. In dem Verdrahtungsplan (Wiremap) kann der Tester sehen, ob es etwa Kreuzungen in den Adernpaaren gibt, die das Kabel für PoE auschließen würden. Um den Strom nun einzuspeisen, gibt es zwei Möglichkeiten: Endspan und Midspan. Bei Endspan kommt ein PoE-fähiger Switch zum Einsatz. Bei Midspan sitzt zwischen Switch und Endapparaten ein zusätzliches Gerät, das den Strom einspeist. Dies ist interessant, wenn das Unternehmen vorhandene Komponenten nicht austauschen will. Midspan verhindert nun aber, dass normale Tester das Kabel prüfen können. Denn das Midspan-Gerät unterbindet, was natürlich gewollt ist, dass der Strom zurück zum Switch fließt. Dies führt aber gleichzeitig auch dazu, dass Gleichstromsignale für eine DC-Wiremap nicht durchkommen. Um dieses Problem zu lösen, verwenden Hersteller wie Agilent oder Fluke Wechselstromsignale. Damit lässt sich dann auf jeden Fall feststellen, ob die Verdrahtung in Ordnung ist.