Online-Händler in der Kritik

Amazon fällt durch

15. Juli 2010, 17:09 Uhr | Markus Reuter

Der Etailer bietet seit Anfang Juli auch Lebensmittel an. Doch Verbraucherschützer kritisieren das Angebot als wenig empfehlenswert: Die hohen Preise und der umständliche Transport sind die Hauptkritikpunkte.

Die Verbraucherzentrale Hamburg schlägt Alarm: „Versandkosten sind unverhältnismäßig hoch, da meist nicht von Amazon direkt geliefert wird, sondern von 60 möglichen Partnershops, für die jeweils Versandkosten anfallen“, so die Verbraucherschützer in einer Pressemitteilung. In einem exemplarischen Singleeinkauf landeten 10 oft gekaufte Artikel von fünf Partnerhändlern für 19,96 Euro im Warenkorb. Die dafür anfallenden 30,77 Euro Versandkosten verteuern den Einkauf um 154 Prozent auf insgesamt 50,73 €.

Nicht viel besser sehe es bei dem exemplarischen Familieneinkauf aus: 31 verschiedene Artikel mit insgesamt 53 Einzelteilen kosteten 134,21 Euro: 82,97 Euro für die Lebensmittel zuzüglich 51,24 Euro Versandkosten bei acht Einzelhändlern. Das entspreche einer Kostensteigerung von 62 Prozent durch den Versand.

Da die Lebensmittel zudem von verschiedenen Händlern geliefert werden, müssten Verbraucher sich darauf einstellen, dass die verschiedenen Pakete an verschiedenen Tagen zu verschiedenen Zeiten ankommen – und sie müssten sicherstellen, dass jemand die Lieferung annehme. Zusätzlich müsse der Kunde bei frischer Ware wie etwa Fleisch länger auf die Lieferung warten. Lebensmittel online bei Amazon zu bestellen, kann den Supermarkteinkauf noch nicht ersetzen.

Das ernüchternde Fazit der Verbraucherzentrale: Für Schnäppchenjäger ist der Onlinekauf vollkommen ungeeignet. Unbekannte Lebensmittel zu bestellen, kann für Allergiker problematisch sein. Wer Lieferung ins Haus wünscht, ist beim Lieferservice aus dem benachbarten Supermarkt oft besser aufgehoben.


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