AMD muss im Kampf mit Intel Federn lassen
Nachdem bereits Chip-Hersteller Intel vor einigen Wochen rückläufige Umsatz- und Gewinnzahlen verkünden musste, erklärt nun auch Konkurrent AMD, seine Geschäftsziele nicht zu erreichen. Zwar stieg der CPU-Verkauf nach Stückzahlen weiter an, der Preiskampf hat bei dem Unternehmen aber tiefe Spuren hinterlassen.
Eigentlich hätte Chip-Hersteller AMD allen Grund zur Freude: Im zurückliegenden Geschäftsquartal konnte das Unternehmen den CPU-Absatz nach Stückzahlen um 16 Prozent steigern. Wegen des Preiskampfs mit dem Erzrivalen Intel nahm der Verkaufspreis für Prozessoren im selben Zeitraum allerdings um 19 Prozent ab. Bei AMD geht man deshalb davon aus, die ursprünglich anvisierten Geschäftsziele nicht erreichen zu können. »Es ist unwahrscheinlich, dass AMD die frühere Umsatzschätzung von 1,6 bis 1,7 Milliarden Dollar im ersten Quartal erreicht«, erklärte nun Konzernchef Hector de Jesus Ruiz. Der Aktienkurs des Unternehmens ging daraufhin an den Börsen auf Talfahrt, da bereits der zuvor angesteuerte Umsatz unter den Erwartungen der Analysten lag.
Die zunehmend über den Preis ausgetragene Auseinandersetzung zwischen AMD und Marktführer Intel zeigt damit immer deutlicher Wirkung. So hatte bereits vor einigen Wochen Intel mit hinter den Vorjahreswerten zurückbleibenden Umsatz und Gewinnzahlen die Anleger enttäuscht. Bei AMD kommen zu der immer weiter nach unten tendierenden Preisentwicklung aber auch noch Schwierigkeiten bei der Steigerung des Marktanteils hinzu. So stellte im Januar dieses Jahres die Ankündigung von Sun Microsystems, künftig im Server-Bereich nicht mehr ausschließlich auf AMD setzen zu wollen, einen erneuten Rückschlag dar. »Wir benötigen einen Marktanteil von ungefähr 30 Prozent, um durchhalten zu können«, erklärte nun AMD-Chef Ruiz. Derzeit liegt dieser Wert noch bei rund 25 Prozent – für das Unternehmen ein Teufelskreis: Denn neben technologischen Innovationen wird AMD wohl nur durch entsprechend attraktive Preise seine Marktstellung verbessern können.
