Feuerwehr setzt auf Drohnen

»AMFIS übernehmen Sie«

7. Dezember 2012, 13:30 Uhr | Lars Bube
Mit Drohnen gegen Brände. © Fraunhofer

In Zusammenarbeit mit einem Gas-Messgeräte-Hersteller hat das Fraunhofer Institut ein ferngesteuertes Drohnen-System entwickelt. Dieses soll der Feuerwehr dazu dienen, unbegehbare Einsatzorte zu analysieren ohne Menschenleben zu gefährden.

Ein schwerer Brand versetzt oftmals auch professionelle Feuerwehren vor große Schwierigkeiten. Schnell müssen Informationen über den Einsatzort gesammelt werden, um eingeschlossene Personen zu retten oder ein Übergreifen des Brandes zu verhindern. Viele Brandherde lassen sich aber nicht sofort begehen, ohne das Leben der eingesetzten Rettungskräfte zu gefährden.

In solchen Situationen macht sich in Zukunft das neuste Mitglied deutscher Feuerwehren für den Einsatz bereit: »AMFIS«. AMFIS steht für Aufklärung und Überwachung mit Miniaturfluggeräten. Das vom Fraunhofer-Institut in Karlsruhe entwickelte Aufklärungssystem ist ein im Verbund gesteuertes System von Drohnen. Eingesetzt werden soll es in für Menschen nicht ohne Gefahr zugänglichen Bereichen. Dort analysiert es die Lage und sammelt Daten. Diese werden dann an eine Bodenstation weitergeleitet.

Das besondere an AMFIS ist unter anderem die Steuerung. Der Verbund von Drohnen und Heliumballons wird zentral von einer Bodenstation gesteuert. Eine Software sorgt dafür, dass nur ein Pilot benötigt wird. Das Fraunhofer Institut arbeitete bei der Entwicklung von AMFIS eng mit dem Gas-Messgeräte-Hersteller Leopold Siegrist aus Karlsruhe zusammen. So ist AMFIS auch mit einem speziell entwickelten Gas-Sensor ausgerüstet. Bei unklarer Einsatzlage kann AMFIS also vorausgeschickt werden und analysiert die Luft nach Gas-Anteilen. Matthias Kollmann, Entwickler im AMFIS-Projekt erklärt, »Wenn es brennt, dann schicken wir das Fluggerät in die Nähe des Brandes und können damit – ohne eine Gefährdung von Einsatzkräften – die Gaskonzentration messen. Der Gas-Sensor sitzt unterhalb des Fluggerätes – unter dem Quadrocopter – und wird mit einer Pumpe mit Umgebungsluft versorgt«.

Das AMFIS-Projekt wurde erst kürzlich erfolgreich an einem Brandcontainer getestet.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Fraunhofer-Institute

Matchmaker+