»Apocalypse Now« auf dem Speichermarkt
Der Speichermarkt bleibt weiterhin im eisernen Griff eines unerbittlichen Preisverfalls. Die Produzenten sitzen auf einem immer höher werdenden Warenberg, der in keinem Verhältnis zur Nachfrage steht.

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Die Stimmung auf dem Speichermarkt ist ebenso wie die Preise im Keller: Die Märkte reagieren auf die Finanzkrise, das übliche Jahresendgeschäft findet nicht wie gewohnt statt. »Die Nachfrage für Speichermodule ist in den letzten zwei bis drei Wochen spürbar gesunken«, erklärt Edmund Dägele, President & CEO bei Take MS . »Endverbraucher sind vorsichtig und warten ab. Der Trend liegt immer noch bei DDR2-Speichern, wobei die Nachfrage nach DDR3 verhältnismäßig zunimmt, was sich auch im ersten Quartal 2009 fortsetzen wird.« Die Verfügbarkeit bei DDR2-Modulen sei sehr gut. Jedoch könnten bei DDR1 und DDR3 gelegentlich Engpässe auftreten.
Noch lassen sich die Stückzahlen als zufriedenstellend bezeichnen. Jedoch sind die Preise an einem extremen Tiefpunkt angekommen. Die HEKs sind binnen Wochenfrist noch einmal um bis zu 15 Prozent gefallen. Im Vergleich zur KW 27, Anfang Juli, haben sich die HEKs für DDR2-800-Module mit zwei GByte fast halbiert. »Der Preisfall scheint sich aber nun langsam wieder zu stabilisieren«, hofft Dägele. »Trotzdem ist auch in Q1/09 nicht von einer Erholung auszugehen.« Die Lager der Hersteller sind gut gefüllt und durch das fehlende Jahresendgeschäft tragen diese sicherlich noch enorme Preiskämpfe aus. Erst wenn der kräftezehrende Wettbewerb in geregelte Bahnen gelangt, werde sich die Marktsituation entspannen und auch großen Chipherstellern wieder Luft zum atmen lassen.