Apple: DRM-freie Mp3s als Zusatzgeschäft
Als Reaktion auf die Kritik an der engen Koppelung von Apples Mp3-Player Ipod und im Itunes Store gekauften Musikstücken hatte Unternehmenschef Steve Jobs ein Ende des Kopierschutzes DRM gefordert. Der Musikkonzern EMI geht nun mit Apple diesen Schritt – für beide Partner ein lukratives Unterfangen.

Der Sachverhalt, dass in Apples Itunes Store gekaufte Musikstücke wegen des Kopierschutzes »Fairplay« auf Mp3-Player anderer Hersteller nur mühevoll übertragen werden können, ist Verbraucherschützern bereits seit längerem ein Dorn im Auge. Zwar dementierte die EU-Kommission Medienberichte, man plane ein Wettbewerbsverfahren gegen den Computerhersteller, dennoch spielte Apple-Chef Steve Jobs mit seiner Forderung nach einer Abschaffung des Digital Rights Managements (DRM) den Ball vorsorglich an die Musikindustrie zurück.
Der Medienkonzern EMI hat nun angekündigt, ab Anfang Mai über Itunes auch DRM-freie Musikdateien verkaufen zu wollen. Die Mp3-Stücke sollen nicht nur frei auf jeden Musikplayer übertragbar sein, sondern auch mit einer Bitrate von 265kbs eine deutlich bessere Audioqualität bieten. Allerdings hat der Service auch seinen Preis: Statt wie bisher 99 Cent sollen die DRM-freien Itunes-Stücke 1,29 Euro kosten. Von bereits gekauften, kopiergeschützten Stücke aus dem EMI-Katalog können sich Itunes-Kunden für 30 Cent pro Stück den DRM-Schutz entfernen lassen. Bezeichnend für die Rolle des Mp3-Marktführers Apple ist, dass man es schafft, einer berechtigten Verbraucherforderung nachzukommen und gleichzeitig seine Preise um 30 Prozent zu erhöhen.