Für Apple kommen solche Jubelmeldungen momentan zu einem günstigen Zeitpunkt, da es momentan auch wieder einige Kritik am Unternehmen und seiner Produktpolitik gibt. Viel wichtiger als die Apple-üblichen Diskussionen um die Stärken, Schwächen und Chancen von iPad und Co sind dabei neue Anschuldigungen über skandalöse Zustände in den Fabriken der Auftragsfertiger. So berichteten Medien wie Der Spiegel in den letzten Wochen mehrfach über eine Selbstmordserie unter den Arbeitern der taiwanesischen Fertigungsgesellschaft Foxconn.
Menschenrechtsorganisationen sehen darin eine zumindest absichtlich in Kauf genommene Ausbeute der asiatischen Arbeitskräfte zur Steigerung des Konzernerfolges: Während die Produkte in Asien zu billigsten Preisen und oft auch auf Kosten der Gesundheit und des Lebens der Arbeiter hergestellt werden, verkauft Apple sie in den westlichen Ländern mit Margen von teilweise über 30 Prozent. Doch ganz so tatenlos wie es die Gegenseite darstellt, sieht Apple den zuständen bei den Fertigern nicht zu. So sollen jetzt beispielsweise gemeinsam mit anderen Herstellern wie Dell und HP die Zustände bei Foxconn eingehend untersucht werden.
Gleichzeitig zu den Produktionsbedingungen droht Apple derzeit auch noch von ganz anderer Seite Ungemach: die US-Kartellbehörden prüfen aktuell, ob Apples abgeschlossene iTunes-Umwelt nicht einer Art Monopol gleichkommt und damit zerschlagen oder für Drittanbieter geöffnet werden muss.