Börsenpläne der Distributoren

Arques hält trotz Devil am Börsengang fest

22. Mai 2008, 6:21 Uhr | Samba Schulte

Nur die Hälfte der 2,5 Millionen Devil-Aktien hätten zum Ende der Zeichnungsphase einen Käufer gefunden. Nicht genug für die ehrgeizigen Wachstumspläne des Braunschweiger Distributors – der Börsengang ist erst einmal vomTisch. Auch die Börsenpläne der Actebis-Gruppe stehen damit wieder auf schwächeren Beinen.

Die Devil AG muss nach Beendigung der Zeichnungsphase für die 2,5 Millionen neuen Stückaktien (Bookbuilding-Spanne sechs bis neun Euro) nun doch Finanzierungsalternativen zum geplanten Börsengang suchen. Das Orderbuch konnte bis zum 14. Mai nur zur Hälfte gefüllt werden, teilt das Braunschweiger Unternehmen mit. Der daraus resultierende Emissionserlös sei nicht ausreichend, die ehrgeizige Expansions-Strategie im geplanten Umfang umzusetzen. »Die Kapitalerhöhung war über den Kapitalmarkt leider nicht möglich. Darum haben wir den Börsengang erst einmal verschoben«, sagt Axel Grotjahn gegenüber Computer Reseller News.

Also doch keine Erstnotiz an der Frankfurter Wertpapierbörse zum 20. Mai: Gemeinsam mit der Emissionsbank habe man sich verständigt, zunächst weitere Finanzierungsoptionen zu prüfen und einen Börsengang gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen. Obwohl die Kapitalerhöhung für die weitere Expansion des Distributors notwendig wäre, sehe er momentan keinen übermäßigen Druck, das Unternehmen an die Börse zu führen. »Wir warten ab, bis sich der DAX wieder erholt hat und es wieder positive Signale gibt.«

Doch das wird aus heutiger Sicht schwer werden: Nicht nur, dass der Kapitalmarkt unverändert schwach ist, Analysten bewerten darüber hinaus das margenschwache IT-Großhandelsgeschäft nicht als besonders attraktiv für Börsen-Anleger. »Eine überzeugende Börsenstory lässt sich mit einem Distributor kaum schreiben«, sagt beispielsweise Engelbert Hörmannsdorfer vom Börsenbrief »Betafaktor.de«. Dabei hätten einige Analysten, wie etwa die Experten von Dr. Kalliwoda Research, dem Unternehmen Devil durchaus zugetraut, dass es jenseits des Preisdrucks auf dem Heimatmarkt sein Ergebnis überproportional steigern könne, sofern es auf neue Geschäftsfelder mit höheren Gewinnspannen setzt.


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  2. VAD-Übernahme geplant
  3. Actebis hält an Plänen fest

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