Immerhin mit Einnahmen von bis zu 22 Millionen Euro durch den IPO hatte das Distributionshaus zuletzt gerechnet. Mit dem frischen Kapital hätte Devil in beschleunigtem Tempo seine Wachstumspläne vorangetrieben. Das Geschäftsfeld Logistik- Services hat der Distributor mit Gründung der Tochtergesellschaft First Flash bereits betreten. Außerdem hätte man die Expansion in Europa – hier ist Devil bisher nur über Handelsvertreter und Kooperationspartner vertreten – weiter vorangetrieben. Das Devil-Management hält an diesen Vorhaben weiter fest, muss aber nun das Tempo in der Expansionsstrategie erst einmal drosseln. Mit dem verschobenen Börsengang werden bei Devil die Pläne neu überdacht, bestätigt Grotjahn. Denn jetzt müssen die Projekte aus dem Eigenkapital finanziert werden. Besonders wichtig sei neben dem Ausbau der Vertriebsaktivitäten im europäischen Ausland vor allem das Engagement im Systemhausgeschäft. So plant Devil die Übernahme eines Spezialdistributors. Es gibt bereits konkrete Gespräche mit VADs. Gleichwohl will Grotjahn noch keine Namen nennen. Sicher ist aber, dass es sich um einen Distributor im Umfeld Server, Storage, Netzwerke oder Security handelt. Mit einer Übernahme in der VAD-Distribution würde Devil sein Systemhausgeschäft entscheidend stärken. »Das Systemhausgeschäft hat für uns eine sehr hohe Priorität«, unterstreicht er die Aktivitäten. Immerhin sei die Zahl der Systemhauskunden vom Jahr 2001 bis heute von 1.300 auf etwa 2.700 angestiegen.
Keinesfalls sei der ursprünglich geplante Termin des Börsengangs vorschnell gewesen. Auch wehrt er sich gegen die Kritik, Devil habe mit dem IPO nur getrommelt, um sich attraktiver darstellen zu können. »Der Börsengang ist seit acht Monaten geplant gewesen. Die Chancen waren da, aber es hat nicht funktioniert.«