Branche leidet unter Preisverfall

Assemblierer-Markt vor Konsolidierung

10. September 2008, 10:13 Uhr | Samba Schulte

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Peinlich genaue Kalkulation ist unumgänglich

Darum appelliert Hendrik Schütte, Marketingleiter der Synaxon AG, mit Nachdruck an die Händler, beim Assemblieren ebenso peinlich genau zu kalkulieren, wie bei allen anderen Geschäften. »Das beginnt schon bei der Eigenbau-Pauschale, die je nach Aufwand und Region zwischen 50 und 80 Euro betragen muss. Schütte, der bei der PC-Fertigung vor allem die Händler der zur Synaxon gehörenden Gruppen PC-Spezialist und Microtrend anspricht, empfiehlt eine einfache Kalkulations-Checkliste. Die besteht aus Kostenfaktoren wie:

•Komponenten, also Mainboard, CPU, CPU-Kühler, Arbeitsspeicher, HDD; Grafikkarte, DVD-ROM, DVD-Brenner, Diskettenlaufwerk, Cardreader, Eingabegeräte und Gehäuse.

•Eigenbaukosten, also zwei Prozent Garantie, Montage/Anbieter, Software, Lizenzen und Rückstellungen sowie Recycling.

•Daraus errechnet sich der Netto-Einkaufspreis und der beabsichtigte Netto- Verkaufspreis.

•Hinzu kommt der Rohertrag in Euro- Wert und zur Übersicht in Prozent.

•Die Summe ergibt dann den Brutto- Einkaufspreis und den Brutto-Verkaufspreis.

»Wenn ein Händler eigenassemblierte Systeme anbieten möchte, dann könnte er in Konkurrenz zu Preispunkten zwischen 245 und 399 Euro gehen. Das ist wirtschaftlich aber nicht tragbar«, mahnt der Synaxon-Manager. Anders hingegen sehe es bei einem Verkaufspreis ab 500 bis 600 Euro aus. »Für Spezialkonfigurationen gibt es einen Markt, da sind die Verbraucher bereit, mehr Geld auszugeben.«

Mittelfristig sieht Schütte für den Fachhandel das Geschäft mit den eigen assemblierten Systemen als rückläufig an. Diese Erfahrung hat unter anderem auch Uwe Neininger aus Donaueschingen schon vor einiger Zeit gemacht. »Der Aufwand ist einfach zu hoch. Selbst bei Projektkunden ist nur selten die Bereitschaft vorhanden, einen für uns rentablen Preis zu zahlen.« Aus diesem Grund nutzt der Geschäftsführer eines Systemhauses und eines Facheinzelhandelsbetriebes nur noch die BTO-Angebote seiner Hersteller. Zumal die IT-Hersteller mittlerweile ein sehr breites Komponentenangebot für die BTO-Fertigung vorhalten würden.


  1. Assemblierer-Markt vor Konsolidierung
  2. Peinlich genaue Kalkulation ist unumgänglich
  3. Leistungen als Service für Fachhändler und Systemhäuser
  4. Die große Chance für SMB-Händler: Customizing
  5. Interview: »Einige Programmelemente lieferten nicht die gewünschten Ergebnisse«

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