Mit Hilfe des Nacamar-Backbones könnte Ecotel insbesondere im Bereich VoIP neue Angebote schmieden, die bisher aufgrund der fehlenden Infrastruktur wenig lukrativ oder nicht realisierbar waren. Channelkonflikte schließt Ecotel-Vertriebsvorstand Achim Theis hierbei im Gespräch mit Computer Reseller News aus: »Nacamar betreut im Direktvertrieb Großunternehmen und sehr große Mittelständler, darunter zahlreiche Dax-Unternehmen. Da unsere 500 Vertriebspartner in erster Linie im KMUSegment tätig sind, sehen wir hier keine Gefahr von Channelkonflikten. « Auf einer ersten Partner-Veranstaltung, die voraussichtlich Ende Mai im Raum Frankfurt stattfinden soll, will Ecotel interessierte Partner über die neuen Produkte und Lösungen aus dem Hause Nacamar informieren. Auch neue Partner mit Expertise im Netzwerk- und Datenbereich sind willkommen.
Durch die Nacamar-Übernahme erhofft sich Ecotel, im Jahr 2008 rund 25 Prozent des Gesamtumsatzes durch Datendienste und andere, neue Angebote – etwa im Mobilfunkbereich – erwirtschaften zu können. Das wäre eine beträchtliche Steigerung: Im Jahr 2005 machte der Umsatz mit Hosting-, Streaming- und VPN-Lösungen gerade einmal drei Prozent aus. Mit den bisher als Tiscali-Tochter angebotenen Leistungen sieht Nacamar-Geschäftsführer Udo Schienmann sein Unternehmen in direkter Konkurrenz zu T-Systems, wenngleich die Telekom-Tochter mit 12,6 Milliarden Euro im Jahr 2006 in einer völlig anderen Umsatz- Region unterwegs ist.
Da der Festnetz-Markt (Voice) nach Einschätzung von Ecotel in den kommenden Jahren tendenziell schrumpfen wird, will sich das Unternehmen – ähnlich wie bisher im Festnetzmarkt – auch im Mobilfunkgeschäft als virtueller Netzbetreiber für Geschäftskunden positionieren. Mit diesem Schritt will sich das Düsseldorfer Unternehmen künftig als Komplettanbieter für alle Kommunikationsbelange präsentieren – auch die Partner können künftig also sämtliche Leistungen aus einer Hand anbieten und Endkunden erhalten für alle Leistungen eine Rechnung.
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