Ecotel-Expansionspläne

Aufstieg zum Netzbetreiber

11. April 2007, 6:18 Uhr |

Nach ihrem Börsengang im Frühjahr 2006 hat die Telefongesellschaft Ecotel AG mehrere Firmen akquiriert. Durch die kürzlich von Tiscali übernommene Nacamar verfügt das Unternehmen jetzt über eine eigene Backbone-Infrastruktur, was künftig den Vertriebspartnern zugute kommen soll.

Der Börsengang im Frühjahr 2006 macht sich für die Düsseldorfer Ecotel AG zunehmend bezahlt: Mit Hilfe des Börsenkapitals schluckte das Unternehmen im vergangenen Jahr unter anderem die Unternehmen DSLCOMP Communications GmbH, Phasefive AG und die RC Communications GmbH. Auf diese Weise konnte Ecotel auf einen Schlag um 7.500 Kunden im Kernsegment Geschäftskunden wachsen. Als besonders wichtiger Schritt könnte sich aber die Akquisition von Nacamar erweisen, die Ecotel im Februar für 18,5 Millionen Euro übernahm.

Mit dem Verkauf der Tiscali Nacamar GmbH erreichte die italienische Tiscali-Gruppe ihr strategisches Ziel, sich vom deutschen Markt zurückzuziehen. Zuvor hatten die Italiener den B-2-CGeschäftsbereich an die Freenet AG veräußert. Nacamar zählt hierzulande mehr als 1.200 Geschäftskunden mit über 17.000 Nutzern und verfügt über ein eigenes deutschlandweites Backbone- Netz sowie ein Network Operation Center (NOC) in Frankfurt. 2006 setzte die Firma über 21 Millionen Euro um. Während Freenet von Tiscali lediglich die Kunden übernahm, blieben bei Nacamar das bisherige Management- Team und sämtliche Stellen erhalten. Nach der NacamarÜbernahme rechnet Ecotel für 2007 mit einem konsolidierten Umsatz von über 100 Millionen Euro und einem EBIT von rund zehn Millionen Euro.

Der Umsatzsprung von rund 62 Millionen Euro in den dreistelligen Millionen-Bereich soll nicht zuletzt mit Nacamar-Unterstützung gelingen. Während sich das in Dreieich bei Frankfurt angesiedelte Unternehmen bislang hauptsächlich auf das Projekt-Geschäft mit Konzernen aus der Banken-, Versicherungs- und Medienbranche konzentrierte, sollen künftig auch über die vorhandenen und neue Systemhauspartner Daten- und Telefonie- Komplettpakete vermarktet werden. Ecotel rechnet hier mit einem hohen Cross-Selling-Potenzial, so dass sich die »alte« Ecotel und Nacamar gut ergänzen: Während Ecotel vor der Nacamar- Übernahme 94 Prozent des Umsatzes mit Sprachdiensten erwirtschaftete, setzte Nacamar einen fast gleich hohen Anteil (93 Prozent) mit Datendiensten um.


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