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Ausfallsicherheit zwischen Soll und Haben

Ausfallsicherheit zwischen Soll und Haben Ausfallsicherheit gibt es nicht zum Spartarif. Wer hochverfügbare Geschäftsprozesse will, muss dafür Geld in die Hand nehmen. Clevere Analysen im Vorfeld helfen aber zu sparen.

Autor:Redaktion connect-professional • 23.9.2007 • ca. 1:50 Min

Ausfallsichere Rechenzentren sollten nur da gebaut werden, wo sie auch nötig sind, denn sie sind teuer und brauchen viel Energie.
Inhalt
  1. Ausfallsicherheit zwischen Soll und Haben
  2. Virtualisierung erhöht Verfügbarkeit

»Unternehmen können sparen, indem sie für weniger erforderliche Absicherungsmaßnahmen erst gar kein Geld ausgeben«, bringt Andreas Zilch, Lead Advisor bei der Experton Group, die Situation auf den Punkt. Er rät, vorab ablaufkritische von unkritischen Geschäftsprozessen zu unterscheiden und von dieser Analyse auf die nötigen Server und Speicher zu schließen. Sein Rat erspart nicht nur unnötige Investitionen in Hardware-Redundanz und Virtualisierungsmaßnahmen. »Zuviel von beidem erhöht unnötig die IT-Komplexität und anschließend die Betriebskosten«, weiß Zilch. Auch das Management derartiger Konstruktionen, so der Chefberater, sei alles andere als trivial. Zudem erschwerten sie die Fehlersuche.

Kosten runter – Effizienz rauf Siemens IT Solutions and Services (SIS) setzt bei Hochverfügbarkeit auf einheitliche Cluster-Software und homogene Betriebssystemversionen pro Server-Plattform mit standardisierten Betriebsabläufen. Andreas Vogl, Leiter Serviceentwicklung für Data Center-Lösungen bei SIS empfiehlt mit Blick auf mehr oder weniger geschäftskritische Prozesse eine Differenzierung in High-End- und Commodity-Server. »Viele weniger kritische Applikationen lassen sich mit Virtualisierung bündeln, um die Server optimal auszulasten. Geschäftskritische Applikationen wie ERP (Enterprise Resource Planing) werden auf High-End-Servern platziert«, so der Experte. Dabei setzt man alle verfügbaren Technologien (zum Beispiel Spiegelung der Daten in andere Rechenzentren, Failover-Szenarien, Load-Balancing) ein, um Verfügbarkeit, Performance und Ausfallsicherheit zu optimieren. Vogl: »Solche physischen Maßnahmen erleichtern auch die Schutzmaßnahmen auf logischer Ebene.« Commodity Hardware, klare Strukturen der Installation und innerbetriebliche Standards helfen, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. »Was nutzen die besten HV-Konzepte für Server und Speicher, wenn das Netzwerk in punkto Verfügbarkeit nicht Stand hält«, gibt Patrick Schmidt, Manager Product Sales Spezialist Data Center bei Cisco Deutschland, zu bedenken. Er fordert deshalb die Unternehmen auf, ihr Netzwerk so aufzubauen, dass es physische und logische Redundanz optimal unterstützt. »Ein intelligentes Netz, das an den Kommunikationsbrennpunkten nie in die Knie geht, ist die Voraussetzung für reibungslose Geschäftsabläufe«, betont Schmidt. »Außerdem entscheidet es über Konsolidierungsmöglichkeiten und damit mehr oder weniger wirtschaftliche Ausfallsicherheit oberhalb der Netzinfrastruktur.« Bei hochverfügbaren Servern und Speichern empfiehlt Schmidt generell Virtualisierung. »So können diese Ressourcen wirtschaftlicher ausgeschöpft werden.« Primäre und sekundäre Platten sollten serverlos gesichert werden. »Denn auch das erspart, neben den Betriebs-, Stromkosten.« »Die Virtualisierung von Servern und Speichern hängt unmittelbar voneinander ab«, mahnt allerdings Zilch, denn Verarbeitungsinstanzen dürften nie losgelöst von der Stabilität der Datenbelieferer gesehen werden; umgekehrt seien auch die Speichersysteme von der Stabilität der Server abhängig. Bevor über die Pfadwahl zwischen logischen Maschinen und Speichern nachgedacht wird, empfiehlt er daher eine konsequente Konsolidierung dieser Instanzen. »Das erspart Betriebs- und Stromkosten sowie unnötige Investitionen in Redundanz.«